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Die Grammy Awards – Regenbogen und Rituale

8. Februar 2023
in 2 min lesen

Die Musikindustrie hat mal wieder einen auf Satanismus gemacht. Bei den Grammy Awards diesen Montag sorgte eine plumpe Provokation für Aufsehen. Vorgetragen wurde das Stück von dem Berufs-„Nichtbinären“ Sam Smith und einem Mann namens Kim Petras, der seit seinem 16. Lebensjahr hormonell und operativ zum anderen Geschlecht umgebaut wird. Ersterer erlangte vor zehn Jahren mittelmäßigen Ruhm mit seinem Song „Stay With Me“, welchen er sich seither durch ein Coming-out als irgendeine sexuelle Minderheit verlängert. Zunächst wurde er schwul, irgendwann trans, inzwischen sind wir bei Geschlechtslosigkeit angelangt. Gerade erst veröffentlichte er seinen neuesten Song „I’m Not Here to Make Friends“, welcher zum Thema hat, dass er anstatt nach Freunden auf der Suche nach möglichst vielen fremden Männern für den Analverkehr ist, vermutlich nach Tadzio Müllers Philosophie auf Crystal Meth. Ein, man verzeihe mir den Begriff, modernes „Attention-whore“-Duo also.

Und dazu passte auch ihr jüngster Auftritt bei den Grammys. „Unholy“ hieß der Song, und „Nomen est omen“ war auch bei der Performance Programm. Smith verkleidet als Satan, vor dem sich Tänzerinnen niederknieten, Petras in einem Käfig, bewacht von Dämonen mit Teufelshörnern.

Satanismus ist im Musikbusiness ja alles andere als eine Seltenheit. War er in den 70ern bis in die 90er noch so subtil, dass man denjenigen, die da welchen sahen und das schlecht fanden, noch einreden konnte, Gespenster zu sehen, gibt man heute so wie Lil Nas X in „Montero“ dem Teufel in der Hölle einen Lapdance und verkauft daraufhin den „Satansschuh“, angeblich mit einem Tropfen echten menschlichen Blutes, und kaum jemanden kratzt es mehr. Ähnlich wie es beim großen Austausch der Fall war, gab es einen fließenden Verlauf von „Nein, wir beten nicht den Teufel an, du Irrer“ zu „Ja, okay, wir beten alle den Teufel an, aber nur aus Spaß“.



Man könnte es sicherlich auch so interpretieren, dass immer Groteskeres und Offensichtlicheres notwendig wurde, um noch einen Aufschrei und damit Aufmerksamkeit zu erzeugen. Nach dieser Devise müssten sie bald beginnen, auf offener Bühne vor einer Statue von Baal Scheinexekutionen an Kindern durchzuführen, so ähnlich wie die politische Weltelite mit dem Stöcke-Bündel bei Bohemian Grove damals, Alex Jones weiß mehr. Wen wollte man da eigentlich schockieren? Die Eichhörnchen? Egal, jedenfalls haben sie nur Spaß gemacht.

An diesem speziellen Fall finde ich aber interessant, dass im Text des vorgetragenen Liedes eine Anspielung auf Balenciaga vorkommt, also das Modelabel, das gerade erst seinen eigenen Pizzagate-mäßigen Pädophilie- und Satanismus-Skandal am Sack hatte.

Von seinem „Daddy Balenciaga“ singt Sam Smith dort in der zweiten Strophe. Zwei Monate nach der Erstveröffentlichung des Liedes auf YouTube brachte Balenciaga dann eine Werbekampagne heraus, die kleine Kinder mit Sado-Maso-Teddybären zeigte. Daraufhin gruben einige weiter und stießen bei Balenciagas Star-Stylistin Lotta Volkova auf Instagram-Bilder von fixierten, sexualisierten und blutig geschlagenen Kindern sowie Pentagrammen und Ziegenschädeln.

Ist ein Zusammenhang beziehungsweise eine bewusste Anspielung wegen einer Liedzeile weit hergeholt, vor allem zumal auch andere Luxus-Modelabels in dem Song genamedroppt werden? Sicherlich. Aber man könnte sich ja auch einfach mal fünf Minuten davon abhalten, bei den Grammys den Teufel anzubeten, wenn man nicht mit eigenartigem Zeug in Verbindung gebracht werden will.

Shlomo Finkelstein

Shlomo Finkelstein wollte immer schon irgendwas mit Hass machen. Seit 2015 erstellt er als "Die vulgäre Analyse" Videos, und seit 2019 zusammen mit Idiotenwatch den Podcast "Honigwabe".

Belltower News schreibt über ihn: "Da er vorgibt, sein Hass sei rational begründet, sind besonders junge Menschen der Gefahr ausgesetzt, die Thesen für bare Münze zu nehmen und sich so zu radikalisieren."

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