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Keine Muffins für extrem linke Journalisten

19. August 2024
in 2 min lesen

Neulich kamen beim Berliner „Tagesspiegel“ zwei besonders couragierte Journalisten auf eine besonders einfallsreiche Idee: Im Zuge der Landtagswahlen im Osten wollten sie sich mit „rechten Wähler*innen, Sympathisanten und Gesellschaftsvisionen“ auseinandersetzen und rechte Frauen beleuchten, mal wieder – wie abwechslungsreich. 

Dazu hatten sie im Vorfeld einige weibliche Akteure aus Partei und Vorfeld kontaktiert, so auch mich, und sich wohl gleich mehrere Absagen eingeholt. Aber nichtsdestotrotz, wer so eine innovative, gar bahnbrechende Idee hat, muss auch liefern, und so erschien vergangene Woche – mal wieder – ein Artikel über rechte Influencer, wohlgemerkt Frauen, und deren Rekrutierungsstrategien im Netz. Endlich.

„Rechtsextreme Frauen – Zwischen Muffins und völkischer Ideologie“ lautete anfänglich die reißerische Schlagzeile. Ein Wunder also, dass sich bei solch einladendem Journalismus, gar solch objektiver Berichterstattung, wohl keine rechte Frau finden ließ, die den beiden Reporterinnen vom „Tagesspiegel“ Rede und Antwort stehen wollte. Ja, sowohl meine Interview-Absage als auch die von meiner hochgeschätzten Mitstreiterin Marie-Thérèse Kaiser schien den beiden Damen so wenig zu schmecken, dass sie diese explizit in ihrem Artikel zitierten. Ganz ähnlich wie bei Kindern, die sich wundern, dass sie nicht ernst genommen werden, wenn sie nur Unfug erzählen und sich Geschichten ausdenken.

Aber nun zum Inhalt dieses journalistischen Meisterwerks. Denn auch wenn mal wieder hauptsächlich mit Kampfbegriffen jongliert wurde, gab es dazwischen einige besonders aufschlussreiche Fakten. Zuerst einmal weiß ich jetzt, dass ich mich, wenn ich Kinder habe, in der Schule am besten an jene Mutter halten sollte, die ihren Kindern Muffins mitgibt. Denn genau diese Mutter ist laut „Tagesspiegel“ diejenige, „die beim Schulfest zu Muffins Verschwörungserzählungen serviert“, also wird gleich ein netter Gesprächseinstieg garantiert. Des Weiteren habe ich dank beider Autorinnen endlich gelernt, dass es immer ein nationalistisches Statement ist, wenn ich als rechte Frau in Deutschland ein Foto mache und dieses dann auch noch auf Instagram hochlade. Sei es ein deutsches „Spiegel“-Porträt in meiner deutschen Wohnung oder wie bei unserer Lukreta-Fotoreihe im Zuge des Stolzmonats ein deutsches Bild mit deutscher Flagge. Gern im Kleid. Gern im abendlichen Gegenlicht. Auf deutschen Wiesen. Im deutschen Wald“, so heißt es im Artikel. Ah ja. 

Ebenfalls interessant: Auch wenn Demirci und Reitzer zwar bejahen, dass der gewählte Begriff „Milieu“ auch auf das rechte Lager zutrifft, klingt ihnen dieser zu zart nach Sumpflandschaft und Blumenwiese“, ganz nach dem Motto: Rechte Frauen können nicht zart und sanftmütig sein, denn für die beiden Autorinnen ist schließlich schon das Muffins-Backen ein politisches Statement. Ihnen passt es nicht in den Kram, dass es Frauen gibt, die sich einerseits rechts, jenseits des politischen Mainstreams, engagieren oder sich andererseits für ebensolche Frauengruppe interessieren oder diese gar zum Vorbild haben. Es sind Einzelpersonen, die diese Netzwerke tragen.“ Dabei gehe es um Themen, „die anschlussfähig sind“, heißt es außerdem im Artikel. 

Warum aber „rechte Themen“ im Laufe der letzten Jahre auch bei einigen Frauen immer anschlussfähiger geworden sind, zum Beispiel weil vom BKA im Jahr 2023 126.470 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung erfasst wurden oder weil es schlichtweg Frauen gibt, die ihr „Frauenfitnessstudio“ nicht mit vermeintlichen „Frauen“ mit XY-Chromosomen und Penis teilen wollen, das kommt Katja Demirci und Pauline Reitzer nicht in den Sinn. Aber ja, Frauen, die Muffins mit zur Schulfeier bringen, die sind die wahre Gefahr und Bedrohung für Frauen in Deutschland.

Reinhild Boßdorf

Reinhild ist bei der Fraueninitiative "Lukreta" aktiv und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Ihre Themen sind moderner Feminismus, importierte sexuelle Gewalt und Weiblichkeit. Sie bewegt sich meist in heteronormativ-sexistischen Kreisen, backt gerne Kuchen und wird von linken Steuergeldprofiteuren als “unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk” beschrieben.

3 Comments

  1. Matthias Blank

    Die echte Person!

    Der Autor Matthias Blank handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
    Alle Tests gegen Spam-Bots bestanden. Anti-Spam von CleanTalk.

    Die echte Person!

    Der Autor Matthias Blank handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
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    sagt:

    Liebe Reinhild,
    bei den meisten Menschen tritt im Verlaufe der Pubertät eine klare gedankliche und emotionale Abgrenzung vom Elternhaus ein. Bei Ihnen scheint diese Entwicklungsstufe ausgefallen zu sein. Das Ergebnis ist bedauerlich, oder schlichtweg faschistisch.
    Wohlan
    Matthias Blank

  2. .TS.

    Die echte Person!

    Der Autor .TS. handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
    Alle Tests gegen Spam-Bots bestanden. Anti-Spam von CleanTalk.

    Die echte Person!

    Der Autor .TS. handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
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    sagt:

    Da offenbart sich schon am Beispielzerrbild die Beschränktheit der linksjournaillischen Denkschwächenblase: Die in Neuschlandbilderbuchkitabevölkererkreisen allgegenwärtigen „Maffins“ sind ein Armutszeugnis an Back- und Esskultur daß im Zuge der McDarmreizdurchdringung hineingeschwappt hat und albewährte Tortenrollen, Zupf-, Apfel- und Träubleskuchen, Strudel, Datschis und selbst Rührkuchen verdrängt und durch sofortverzehrtaugliche Häppchen aus der blanken Hand verdrängt hat. Ideal für ein Publikum daß selbst den Zuckerguss fertig vorgemischt in Quetschtüten kauft und für Pfannkuchen eine Backmischung braucht. Wenn es nicht gleich die tollen „Kuchenrezepte ohne Backen“ sind.

  3. Niki

    Die echte Person!

    Der Autor Niki handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
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    Die echte Person!

    Der Autor Niki handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
    Alle Tests gegen Spam-Bots bestanden. Anti-Spam von CleanTalk.
    sagt:

    Anderen Muffins backen, gerne Kleid tragen und auf Wiesen und im Wald sein klang ja erstmal sympathisch, aber dass sie sich genuin für den Schutz von Frauen einsetzen geht halt zu weit.
    Wir können dankbar sein, dass diese Leute sich entblößen und einem die Chance geben, als Gute dazustehen.
    Ach ja, #FreeShlomo

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