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Bildquelle: Screenshot YouTube

Kyle Rittenhouse

26. November 2021
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Am Freitagabend voriger Woche erreichte uns eine gute Nachricht: Kyle Rittenhouse, ein Teenager aus Illinois, wurde freigesprochen. Der 18-Jährige stand unter anderem wegen zweifachen Mordes vor Gericht. Auch wenn den meisten der KRAZ-Leser dieser Fall bekannt sein dürfte, hier noch mal eine kurze Zusammenfassung: Als es im August 2020 in Kenosha, Wisconsin zu gewalttätigen Ausschreitungen im Zuge der BLM-Proteste kam, wollte Rittenhouse mit einem Freund dessen Eigentum beschützen.
Dazu bewaffnete er sich mit einem halbautomatischen Gewehr, welches er legal führen durfte. Im Laufe des Abends kam es zur verhängnisvollen Begegnung mit dem Antifa-Protestler Joseph Rosenbaum, der Rittenhouse mehrmals androhte, ihn zu töten. Beim Versuch, Rittenhouse zu entwaffnen, wurde Rosenbaum vom Teenager erschossen. Bald darauf stürzte sich ein Mob auf Rittenhouse, dieser versuchte, zu flüchten, dabei stolperte er und fiel zu Boden. Ein weiterer Antifaschist, Anthony Huber, versuchte, Rittenhouse mit einem Skateboard zu schlagen und ihn zu entwaffnen; er wurde beim Greifen der Waffe erschossen. Schließlich folgte eine Begegnung mit dem Demonstranten Gaige Grosskreutz, welcher Rittenhouse mit seiner Pistole bedrohte. Um sein Leben fürchtend, schoss der Teenager Grosskreutz in den Bizeps, so dass dieser keine Gefahr mehr darstellte. Danach ließ der Mob von Rittenhouse ab, dieser begab sich mit erhobenen Händen zur Polizei, wurde jedoch nicht vernommen. Erst am nächsten Morgen wurde Rittenhouse verhaftet.
Wäre dieser Fall aufgrund der BLM-Thematik nicht solch ein Politikum, wäre er erst gar nicht vor Gericht behandelt worden. Viele Juristen sind der Ansicht, dass dies ein glasklarer Fall von Notwehr war. Im Zuge der Verhandlung überzogen die Mainstream-Medien den Teenager mit einer widerwärtigen Hetzkampagne; man versuchte ihn als bösartigen Mörder und als „white supremacist“, also als eine Art amerikanischen Neonazi darzustellen. Der antifaschistische Abschaum hätte Rittenhouse mindestens mehrere Jahre im Knast, wenn nicht gar tot gesehen. Der Grund dafür ist klar: Dieser Fall ist ein Präzedenzfall; wäre Rittenhouse verurteilt worden, wäre das ein Freifahrtschein für antifaschistische Gewalttäter gewesen. Jeder Akt von Notwehr gegen diese Leute könnte einen dann in den Knast bringen, den marodierenden Protestlern hätte man dann kaum etwas entgegenzusetzen. Der Fall war damit von Anfang an eine Machtprobe zwischen dem linksliberalen Globohomo-Kraken und dem rechten/konservativen Rebellen, ähnlich wie der Prozess gegen Derek Chauvin, jenen Polizisten, unter dessen Knie George Floyd starb. Nachdem unser Lager den Fall Chauvin verloren hatte, war der Ausgang dieses Prozesses eine kleine White Pill. In beiden Fällen wurde der Justizapparat von linker Seite massiv unter Druck gesetzt, gab aber bei Rittenhouse – nicht zuletzt wegen der Eindeutigkeit bei diesem Prozess – nicht nach.
Und Rittenhouse selbst? Der ging zum Teil durch die Hölle. Als 17- beziehungsweise 18-Jähriger war er die Zielscheibe fast des gesamten Medienapparats, große Teile des Establishments, darunter der Präsident der Vereinigten Staaten samt dessen Vize, schossen medial gegen ihn. Auch deswegen ist der Ausgang des Prozesses ein kleiner Lichtblick. In rechten Kreisen wird Rittenhouse aufgrund des medialen Martyriums und seines vorbildlichen Verhaltens als eine Art Held gefeiert – zu Recht. Dennoch ist er nicht ohne Makel: Viele zeigten sich tief enttäuscht, als Rittenhouse sich in einem Interview mit Tucker Carlson (Fox News) als BLM-Unterstützer outete. Ob er das ernst meinte oder dies nur sagte, um seine mediale Ruhe zu haben – man weiß es nicht. Allzu übel sollte man ihm das jedoch nicht nehmen: Schließlich ist er gerade mal 18, kaum ein Mann, er hat noch einiges zu lernen – wenn ich überlege, wie ich mit 18 gedacht habe… Hoffentlich erkennt er bald, wo Freund und wo Feind stehen.
Einen erheiternden Vorfall mit Bezug zu Rittenhouse möchte ich euch nicht vorenthalten: Nach dem Freispruch soll die Freundin des getöteten Anthony Huber, Hannah Gittings, zu Rittenhouse gegangen sein, ihm „Gespräche“ angeboten haben, falls dieser jemanden zum Reden brauche, und ihm einen Zettel mit ihrer Telefonnummer überreicht haben. Nicht nur hat Rittenhouse Huber den Garaus gemacht, sondern auch noch sein Mädel bekommen. Tja, nach all den Irrwegen der Moderne lassen sich manche Urinstinkte nicht unterdrücken; wieder einmal haben die Gesetze menschlichen Balzverhaltens ihre ewige Gültigkeit unter Beweis gestellt…

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…

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