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„Männer“ in der Nacht

26. August 2024
in 2 min lesen

Dass sich Frauen in der Bundesrepublik abends alleine nicht mehr sicher fühlen und einige Parks und öffentliche Plätze, einsame Straßen oder das Bus- und Bahnfahren bei Dunkelheit meiden, ist kein neues Phänomen. Bereits 2022 veröffentlichte das Bundeskriminalamt (BKA) eine Studie, in der rund 58 Prozent aller befragten Frauen angaben, bei Dunkelheit gewisse Orte zu meiden. Eine neuerliche Studie aus Hannover legte kürzlich dar, dass sich gerade einmal 27,3 Prozent aller Befragten, darunter sowohl Männer als auch Frauen, am Abend in ihrer eigenen Stadt sicher fühlten. 

Auch am Tage nahm das Sicherheitsgefühl der Bewohner der niedersächsischen Landeshauptstadt binnen fünf Jahren drastisch ab. Während 2019 noch knapp 80 Prozent der Befragten angaben, sich in der Stadt bei Tageslicht geschützt zu fühlen, sind es mittlerweile nur noch 61,6 Prozent, die ohne mulmiges Empfinden im Magen in Hannover unterwegs sind. Für die Innenstadt fiel die Bilanz mit 41,9 Prozent (vorher 66,1 Prozent) sogar noch dramatischer aus.

Nun legte vor wenigen Tagen auch der RBB nach mit einer kurzen Dokumentation über Frauen bei Dunkelheit in Berlin. Das Fazit: In Berlin steigt die Zahl von sexuellen Übergriffen stetig an, und das geht auch an den weiblichen Bewohnern der Stadt nicht unbemerkt vorbei. Im letzten Jahr erfassten die Behörden 111 Gruppenvergewaltigungen allein in der Bundeshauptstadt. 

In dem fünfminütigen Clip des RBB schilderten gleich mehrere junge Frauen ihre Erfahrungen von Berlin bei Nacht, sie sprachen über die Angst auf dem Nachhauseweg und über die Männer, die dieses Unsicherheitsgefühl auslösten. Zwei von ihnen erzählten beispielsweise, dass sie beim Heimweg besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen, unter anderem indem sie nur zu zweit nach Hause fahren, sich stets schreiben, wo sie gerade sind, oder den eigenen Haustürschlüssel zur Abwehr griffbereit in der Hand halten. 

Eine weitere junge Frau berichtet im Beitrag davon, dass sie schon vermehrt von Uber-Fahrern sexuell belästigt wurde, auch als sie noch minderjährig war. Allerdings habe sie sich nie getraut, die Vorkommnisse zur Anzeige zu bringen. Auch derartige Übergriffe durch Fahrdienstler sind keine Einzelfälle: Immer häufiger kam es in den letzten Jahren zu sexuellen Übergriffen, Grapschattacken und sogar Vergewaltigungen durch Fahrer verschiedenster Fahrdienstleister, wie Taxi, Uber oder Bolt.

Uber gab bereits 2019 bekannt, dass ihm binnen zwei Jahren über 6.000 Fälle von sexueller Belästigung durch die eigenen Fahrer gemeldet wurden. In London hatte das Unternehmen zwischenzeitlich bereits seine Lizenz verloren wegen der Gefährdung von Fahrgästen.

In Berlin wurde der Uber-Fahrer Gyunay K. Mitte Juli zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er eine seiner Kundinnen vergewaltigt hatte. In Wien stand im vergangenen Jahr ein sechsfach vorbestrafter Rumäne vor Gericht, weil er zwei seiner Bolt-Kundinnen verprügelt und anschließend versucht hatte, die beiden jungen Frauen zu vergewaltigen. Auch nach Taxi-Fahrten bleiben solche Berichte nicht aus.

Was jedoch immer wieder auffällt: Auch wenn in den letzten Monaten in den Medien vermehrt über Gefahren im öffentlichen Raum gesprochen wurde, beispielsweise durch Messerangriffe, wie auch kürzlich in Solingen, oder durch sexuelle Übergriffe, will keiner konkret werden. Auch in der Doku wird wenig auf die Entwicklung der letzten Jahre eingegangen. Wenn es um die Täter oder Gefährder geht, heißt es lediglich, es seien „Männer“. Ein paar davon kommen ebenfalls zu Wort, einer mit offensichtlichem Migrationshintergrund. Doch Verständnis für das fehlende Sicherheitsgefühl von Frauen bringen sie keineswegs auf. 

Ihr Auftritt wirkt klischeehaft. Auch wenn nachweislich manche Tätergruppen überrepräsentiert sind, wenn es um Sexualstraftaten geht, soll hier suggeriert werden, dass dieses Problem im Umgang mit Frauen ein immanentes Problem von Männern und dem „Patriarchat“ sei. Dass die drastische Abnahme der öffentlichen Sicherheit in diesem Ausmaß erst 2015 im Zuge der Asylkrise begann, scheint eher wenig erwähnenswert.

Reinhild Boßdorf

Reinhild ist bei der Fraueninitiative "Lukreta" aktiv und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Ihre Themen sind moderner Feminismus, importierte sexuelle Gewalt und Weiblichkeit. Sie bewegt sich meist in heteronormativ-sexistischen Kreisen, backt gerne Kuchen und wird von linken Steuergeldprofiteuren als “unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk” beschrieben.

2 Comments

  1. .TS.

    Die echte Person!

    Der Autor .TS. handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
    Alle Tests gegen Spam-Bots bestanden. Anti-Spam von CleanTalk.

    Die echte Person!

    Der Autor .TS. handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
    Alle Tests gegen Spam-Bots bestanden. Anti-Spam von CleanTalk.
    sagt:

    Es ist schon auffällig daß in ehemailigen Ostblockländern junge Damen sich auch noch spät abends entspannt in den Städten aufhalten während sie im besten Neuschland aller Zeiten überwiegend eilends mit der Quasselschachtel krampfhaft ans Ohr gekrallt um ein Telephonat zu simulieren nach Hause hasten.
    Aber angeblich sind „wir“ es die den ach so nachholbedürftigen Nachbarn ein Vorbild in Freiheit sein wollen, mit unseren zunehmend zu Sperrgebieten verkommenden Innenstädten und der auch darüber hinaus schwindenden Sicherheitslage.

    @Ben: Na toll… eine Totaldigitalisierungsvorantreiberfirma aus dem kultibuntistischen kalifornischen Dunstkreis als Lösung für Probleme die aus derselben Ecke befördert werden.

  2. Ben

    Die echte Person!

    Der Autor Ben handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
    Alle Tests gegen Spam-Bots bestanden. Anti-Spam von CleanTalk.

    Die echte Person!

    Der Autor Ben handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
    Alle Tests gegen Spam-Bots bestanden. Anti-Spam von CleanTalk.
    sagt:

    Ich kann nur jedem (insbesondere jeder) mit einem aktuellen iPhone die Funktion „Wegbegleitung“ empfehlen. Einfach mal testweise eine iMessage an einen anderen iPhone-Nutzer schreiben, auf das + klicken und dort Wegbegleiter auswählen.

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