Es war ein Paradigmenwechsel. Der noch amtierende US-Präsident Donald Trump beschloss den schrittweisen Abzug von 12.000 US-Soldaten aus Deutschland. Bisher sind etwa 30.000 Angehörige der amerikanischen Streitkräfte in der Bundesrepublik stationiert – nach Japan immerhin der zweitgrößte Militärstandort der USA.
Der geplante Abzug hat seinerzeit viel Staub aufgewirbelt. Zunächst musste der Beschluss des US-Präsidenten zwanghaft negativ geframed werden, immerhin sind wir hier in Deutschland und die Presse hat einen Job zu erfüllen. Neben den nachvollziehbaren Sorgen der betroffenen Gemeinden – das US-Personal ist immerhine in wichtiger Wirtschaftsfaktor – warf man Trump natürlich vor, Europa und vor allem Deutschland im Stich zu lassen.
Der immer-noch-nicht-Präsident Joe Biden plant nun diesen Abzug zu stoppen. Das bestätigt die kritischen Stimmen, die der neuen US-Regierung und Biden/Harris eine erhöhte Kriegsbereitschaft zuschreiben. In und um Europa glimmen derzeit die Konfliktherde – Ukraine, Syrien, Lybien, nicht zu vergessen Bergkarabach – und ein offenes Eingreifen von US-Truppen würde Eskalationen nach sich ziehen, die für Deutschlands Sicherheit ungeahnte Konsequenzen hätten.
Man darf gespannt sein, wie die deutsche Politik- und Medienlandschaft die mögliche Eskalationspolitik unter Biden/Harris kommentieren wird. Vielleicht kommt es aber auch nicht so weit. In einigen US-Bundesstaaten werden ja wieder die Wahlzettel gezählt…
Was hätte man in den Hamburger Redaktionen eigentlich geschrieben, wenn Trump die Truppen aufgestockt hätte? Da können Sie, lieber Leser, mal kreativ werden – schreiben Sie uns mögliche Schlagzeilen in die Kommentare. Die KRAUTZONE zählt auf Sie.