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Hans Georg Maaßen – korrekter Beamter, falscher Heiland

28. Mai 2021
in 5 min lesen

Von Ferdinand Vogel

Hans-Georg Maaßen polarisiert. Und zwar polarisiert er in ähnlicher Weise, wie Thilo Sarrazin vor etwa einem Jahrzehnt (so lange ist es her), als er das Buch „Deutschland schafft sich ab“ publizierte.

Für die politische Linke steht ein Maaßen für alles, was sie an der alten Bundesrepublik stets gehasst hat. Genau wie Sarrazin wird ein Maaßen, der sich für eigentlich selbstverständliche Positionen und rationale Wahrheiten in Puncto Zuwanderung, Sicherheit, Sozialsystem und so weiter ausspricht, heftig von allen Akteuren der politischen Linken attackiert.

Die CDU ist eine linke Partei

Und zur politischen Linken gehört mittlerweile auch die CDU, die längst subversiv von kulturpolitisch linken Ideen von innen heraus verändert wurde. Dieses Phänomen musste auch seinerzeit Thilo Sarrazin und zuletzt auch ein Wolfgang Thierse (SPD) beobachten. Denn was die CDU zeitversetzt ein paar Jahre später erlebt, hat die SPD schon Anfang der 2000er Jahre hinter sich gebracht.

Beide Parteien sind längst im Kern zu linksradikalen Organisationen geworden, die in nahezu allen Punkten, vor allem aber den kulturpolitischen Agenden, sich nicht mehr von Grünen oder der Linkspartei unterscheiden. Sie gehören von ihrer politischen Vision her ganz klar zum neuen, globalistischen Block der Multikulti-Befürworter und Bahnhofsklatscher, der Grenzöffner und derjenigen, die Deutschland zuerst in Europa und dann in der Welt auflösen wollen.

Und während ein Sarrazin in der SPD von Helmut Schmidt sicherlich noch daheim gewesen wäre, gilt er heute für seine Positionen, die auf simpler Anerkennung der Realitäten fußen, als Krypto-AfDler mit Nähe zu den Rechtspopulisten, was für etliche Bürgerliche einem sozialen Todesurteil gleichkommt, wenn sie sich mit solchen Leuten gemein machen.

Mit der AfD-Keule, die der Nazi-Keule gleichgestellt wird, jagt die politische Linke nun auch Hans Georg Maaßen als Personifizierung von allem, was die alte Bundesrepublik im Kern für Konservative liebenswert gemacht hat. Denn sowohl Sarrazin als auch Maaßen ähneln sich vom Menschentypus sehr. Beide sind keine begnadeten Rhetoriker oder sonderlich charismatische Männer.

Urgesteine der BRD

Jedoch ist beiden gemein, dass sie einen messerscharfen Verstand besitzen und die Situation in der Bundesrepublik Deutschland verhältnismäßig realistisch einschätzen können. Hinzu kommt, dass beiden ein Berufsethos innewohnt, der heute mehr und mehr durch politischen Bekenntniszwang im Beamtentum und auch anderswo geschliffen wird.

Maaßen und Sarrazin sind grundsätzlich ehrbare Männer in einem Land, das weder ehrbaren Dienst noch das ehrliche Wort schätzt.

Konkret am Beispiel von Maaßen zeigte sich das besonders an seiner Haltung zur medialen Lüge rund um die „Hetzjagden in Chemnitz“, die es tatsächlich so nie gegeben hat. Sein Beharren auf der Faktenlage und sein klares „Nein“ zum Regierungsnarrativ, brachten ihm den Zorn von Merkel und Konsorten ein.

Dabei war er schon länger der Regierung offensichtlich ein Dorn im Auge, da er trotz des beträchtlichen Drucks, der auf ihn laut eigener Aussage ausgeübt wurde, die AfD nicht grundsätzlich vom Verfassungsschutz beobachten lassen wollte, da er der Meinung war, dass hier vor allem die politische Konkurrenz von rechts der Union von eben selbiger gefürchtet wurde, weshalb man die AfD nun auch mit noch härteren Bandagen angehen wollte.

Maaßen wird nichts ändern

Erst kürzlich hat er erneut bestätigt, dass er auf seinen Aussagen zu Chemnitz beharrt und weiterhin der Meinung ist, dass das Narrativ rund um die Unruhen in Chemnitz auf falschen Tatsachen beruht. Tatsächlich half dieses Narrativ letztlich auch die AfD als parlamentarische Opposition zusätzlich zu diskreditieren, was demoskopisch auch erkennbar ist.

Maaßen tritt nun im Wahlkreis 196 Suhl-Schmalkalden-Meiningen-Hildburgshausen-Sonneberg in Thüringen für die CDU an. Die selbe Partei übrigens, die ihn damals auf Zuruf von SPD, Grünen und Linken als Chef des Verfassungsschutzes absetzte und die heute für all das Politik macht, was Maaßen persönlich eigentlich nicht vertritt.

Er selbst argumentiert damit, dass er die CDU von innen heraus verändern will. Sein Engagement in der Werteunion (WU) ist hinlänglich bekannt und der Union in der Parteizentrale sind die Aufrührer von der WU schon länger ein übler Dorn im Auge. Und wahrscheinlich ist, dass ein Maaßen, der viele Positionen vertritt, die auch die AfD für sich beansprucht, bei den Bundestagswahlen in seinem Wahlkreis Erfolg hat.

Den Wählern ist insofern kaum ein Vorwurf zu machen, wenn sie die Person über die Marke CDU wählen, wenngleich Maaßen selbst für die CDU ins Feld zieht, auch wenn diese sich auf Bundesebene bereits von Maaßen distanziert.

Das Problem heißt auch weiterhin: CDU

Denn wo die Marke AfD bereits enorm beschädigt ist, könnte es sein, dass Maaßen viele gefrustete CDU-Wähler wieder an die Partei Merkels bindet, die vormals mit der Faust in der Tasche die AfD gewählt haben, weil sie sich eine konservative Wende in der Politik wünschen.

Es könnte sein, dass viele eher gewillt sind einen Maaßen zu wählen, weil dies eine sozial vertretbare Position im eigenen Umfeld ist und vor allem das scheue Bürgertum nichts mehr fürchtet als sozial isoliert zu werden, weil man als Freund der „AfD“ schnell zum Paria gemacht wird und man fortan nicht mehr am „schönen Leben“ teilhaben darf.

Doch Maaßen und die letzten „Vernünftigen“ in der CDU sind nicht ausschlaggebend für die Richtung der Union, die sich seit Jahren personell und inhaltlich selbst verwässert hat und nun, nach über einem Jahrzehnt Merkel, vor den Ruinen ihrer einst staatstragenden Partei steht. Es darf davon ausgegangen werden, dass ein Herr Maaßen, sei er auch noch so korrekt als Mensch und Politiker, keine Trendwende in der Migrationspolitik, in der Europolitik oder in irgendeinem anderen Feld herbeiführen wird.

Die Union wird mit oder ohne Maaßen weiter in die vom linken Mainstream geprägte „Mitte“ wollen. Eine Rückkehr zur CDU der 80er Jahre ist ausgeschlossen und wäre angesichts der sich auftürmenden Probleme in Deutschland auch kein Allheilmittel, sondern würde das Elend hier nur verlängern.

Veränderung geht anders

Der Kapitän des Unionsschiffs hat die Richtung vorgegeben, der Kurs ist gesetzt und auch ein fleißiger Ruderer wird an diesem Kurs nichts mehr ändern. Die vage Hoffnung einiger Beobachter, dass ein Maaßen vielleicht eines Tages eine Koalition in Richtung AfD von Seiten der CDU möglich machen würde, wird sich in dieser Republik in den nächsten Jahren wohl nicht erfüllen.

Und es darf angezweifelt werden, ob solch eine Allianz der AfD wirklich helfen würde. Die Union ist nicht nur charakterlos und inhaltsleer, sondern auch bekannt dafür ihre Koalitionspartner zu vertilgen und stärker aus den Koalitionen hervorzugehen, als sie hineinging.

Wer wirklich Veränderung zum Besseren und zurück zur Normalität will, kann nur AfD wählen.



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