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Markus Zwick – Ein CDU-Mann denkt quer

23. März 2021
in 2 min lesen

Markus Zwick, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens und CDU-Mitglied, ist wohl einer der wenigen Politiker Deutschlands, die aktuell einen klaren Kopf bewahren.

In einer Mischung aus Massenpanik, Kanzler-in-den-Arsch-kriechen und „Wissenschaftsgläubigkeit“ rast Deutschland auf den nächsten Lockdown zu. Die Mehrheit der Bürger freut es, können Sie schließlich weiterhin auf halber Kraft von zu Hause aus arbeiten und ihre Netflix-Serien weiterschauen.

Die 7-Tage-Inzidenz klettert auf einen neuen Höchstwert, die Kanzlerin und ihre politischen Lakaien ziehen die „Notbremse“, ein eingebautes Hintertürchen zum eigenen Wortbruch.

Auf die ökonomischen Folgen des Lockdowns will ich nicht erneut hinweisen, sondern auf die kluge und starke Stimme aus einer Rheinland-Pfälzischen Stadt, die sich – als CDU-Mitglied – gegen den Kurs von Partei und Kanzlerin stellt, aber auch die „Ampel“ im südwestlichen Bundesland hart kritisiert.

Nun kann man es sich einfach machen und sagen: Jeder, der im Jahr 2021 noch CDU-Mitglied ist, ist ein moralisch schlechter Mensch. Und genau so einfach ist es eigentlich auch, allerdings hängt bei vielen Parteisoldaten Kopf und Karriere an ihrem Ja-und-Amen-Sagen. Aus irgendeinem Grund traut sich Markus Zwick aber, aus dem Einheitskurs auszuscheren und aus irgendeinem Grund traut sich der SPIEGEL ihm eine Plattform zu bieten.

Zwick macht eigentlich genau das, was die Corona-Opposition in Deutschland seit über einem Jahr tut: Sie kritisiert an erster Stelle die Freiheitseinschränkungen und an zweiter Stelle den Inzidenzwert, der noch immer als Hauptindikator für das Ausmaß einer „Pandemie“ herangezogen wird.

Den Mächtigen muss man beim Benutzen dieses Indikators in gleichem Maße Bösartigkeit vorwerfen, wie man den „zufriedenen Bürgern“ – die Landtagswahlen im Südwesten waren ein „weiter-so“ – Dummheit unterstellen muss.

Die 7-Tage-Inzidenz bildet die Zahl der positiven Tests in Relation zu 100.000 Einwohnern. Wie behämmert dieser Messwert ist, zeigen einfache Rechenbeispiele. Wenn sich 10.000 Leute testen lassen, und 10 Personen „positiv“ sind, liegt die Inzidenzzahl bei 10. Beim gleichen „Stand“ der Krankheit läge dementsprechend die Zahl der positiven Tests auf 20.000 Testungen bei 20. Der Inzidenzwert wäre doppelt so hoch: Es wird suggeriert, dass die Krankheit doppelt so weit ausgeprägt sei, was natürlich nicht stimmt.

Allein beim Hinschreiben dieses Absatzes blockiert mein Hirn. Was ein ausgemachter Unsinn. Selbst in der 7. Klasse lernt man, dass man Zahlen relativ zur Gesamtgröße betrachten muss und nicht zur Probenanzahl. Um die Hirnrissigkeit noch einmal zu verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Herde von 100 Rindern. Jetzt stimmt irgendetwas nicht, und einige Rinder zeigen Krankheitssymptome. Sie testen 20 Rinder mit dem Ergebnis, dass 2 Rinder positiv auf Rinderwahn getestet werden. Wie viele Rinder sind nun vermutlich krank? Richtig: 10, da die Stichprobe der Einfachheit Halber multipliziert wurde. Der Bauer kann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die Zahlen einfach hochrechnen.

Wie viele kranke Rinder hat der Bauer, wenn er nun 40 Rinder testet? Richtig! GENAU SO VIEL! Die Krankheit ist gleichweit verbreitet, wie bei 20 Tests. Wie würden Sie einen Bauer nennen, der nach 20 Tests nichts unternimmt, nach 40 Tests aber den Tierarzt ruft und die Herde separiert? Einen Idioten sondergleichen! Mehr als 60 Millionen Personen in dieser Bevölkerung sind nicht in der Lage, den Fehler des Bauern zu erkennen. Warum geht man überhaupt in die Schule?

Einer dieser Menschen, der die mathematische Legasthenie und Bösartigkeit der Herrschenden erkannt hat, ist Markus Zwick. Er sagt gegenüber dem SPIEGEL:

„Für mich ist aber auch das Verhältnis von Infektionszahlen zu der Zahl der Tests sehr wichtig, weil das die Infektionslage in der Stadt besser widerspiegelt. Wenn wir mehr testen, zählen wir auch mehr Neuinfektionen. So wie mit unserem zentralen Testcenter mit 500 Tests pro Woche. Auch deshalb haben wir hohe Inzidenzzahlen.“

Dem ist zuzustimmen, auch wenn das Land seine Entscheidung, den Einzelhandel offen zu lassen, per Eilentscheid gekippt hat. Zwick betont sogar, dass die hohe Inzidenzzahl der Stadt eine Bestrafung für die gute Teststrategie der Gemeinde ist.

Was lernen wir daraus?

1. Es gibt einige parteiübergreifend Politiker, die weder dumm noch feige sind und sich mit dem Regierungskurs „anlegen“

2. Markus Zwick sollte darauf achten, keine Rückflüge von Kuba anzutreten und regelmäßig seine Unterlagen kontrollieren, ob man bei ihm vielleicht Quittungen über Maskengeschäfte findet.

3. Es finden gerade erste parteipolitische Bröckelungsprozesse statt, die alle etablierten Parteien betreffen. Das Parteiensystem ist womöglich im Umbruch, die CDU ist auch durch die vielen Skandale schwer angeschlagen. Vielleicht trauen sich jetzt einige kleinere Politiker. Vielleicht…

Florian Müller

Der Sklaventreiber-Chef hat diverse Geschwätzwissenschaften studiert und nach eigenen Angaben sogar abgeschlossen. Als geborener Eifeler und gelernter „Jungliberaler“ freundete er sich schnell mit konservativen Werten an – konnte aber mit Christentum und Merkel wenig anfangen. Nach ersten peinlichen Ergüssen entdeckte er das therapeutische Schreiben in der linksradikalen Studentenstadt Marburg, wurde Autor für die „Blaue Narzisse“ und „eigentümlich frei“. Ende 2017 gründete er mit Hannes die Krautzone.

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