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Zeitreise? Volle Kraft zurück!

27. Mai 2021
1 min lesen

Wenn Sie durch die Zeit reisen könnten, lieber Leser, wohin würde ihre Reise gehen? Zu den Griechen? Ins Mittelalter? Oder lieber zurück in die 1950er? Gestern Abend haben wir einen Podcast aufgenommen und uns diesem Thema gewidmet.

Als Reaktionäre hängen wir der Vorstellung an, dass “es früher besser war“. Die Möglichkeit einer Zeitreise würde bei uns also nie die Frage nach dem “ob“, sondern bloß dem “wohin“ aufwerfen.

Der Wunsch nach einer Zeitreise bekommt natürlich schnell einen politischen Spin. Man ist unzufrieden mit der simulierten Demokratie, man ist angewidert von einem System, dass sich in alle Richtungen infantil und zuckersüß gibt, aber beim kleinsten Aufmucken das ganze Arsenal seiner Repressionalien auf dem Tisch ausbreitet – langsam und genüsslich.

Zum Podcast, also: Kollege Rosipal steigt seit einiger Zeit in das Werk von Julius Evola ein. Für ihn geht es also nur noch Berg ab, dementsprechend weit würde er den Zeitschalter unserer imaginären Wundermaschine zurückdrehen.

Chef Müller hat mit Fernaus “Rosen für Apoll“ seine Liebe zur griechischen Antike entdeckt, woraus sich dann wieder eine ganz eigener Diskussionsstrang entwickelte – ich will hier nicht zu viel vorweg nehmen, Sie werden es ja bald selbst hören.

Rückwärtsgewandt wie ich bin, würde ich die Amatur einer Zeitmaschine mit trommelnden Fäusten bedienen – bloß weg hier! Ob ich dann mit meinem DeLorean DMC-12 im Jahre 1889, 1763 oder sonst wo landen würde, wäre mir relativ egal.

Eine Landschaft ohne Strommasten und Windräder, ohne Gewerbegebiete, ohne Plexiglas, Waschbeton und Graffitis, ein Himmel, der nicht von schwarzen Kabelsträngen und weißen Kondensstreifen durchschnitten wird – das wäre schon viel wert.

Und wenn dann noch “Mode“ und “Kunst“ ihren Namen verdienen und der zwischenmenschliche Umgang von Formen der Höflichkeit geprägt ist, wenn Wälder noch dunkel und Reisen lang und gefährlich wären… wer würde sich dann noch am politischen System stören?

Friedrich Fechter

Nachdem sich Fechter von den beiden Chefs die Leitung der Netzredaktion hat aufquatschen lassen, musste er mit Enttäuschung feststellen, dass die Zeiten von Olymp-Schreibmaschinen und reizenden Vorzimmerdamen vorbei sind. Eine Schreibmaschine hat er sich vom hart erarbeiteten Gehalt trotzdem gekauft. Und einen antiken Schreibtisch. Auf irgendwas muss man im Hausbüro schließlich einprügeln können, wenn die faulen Kolumnisten wieder ihre Abgabefristen versemmeln…

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