Gestern war es also soweit: Elf tapfere und stolze Ungarn stießen auf die sogenannte “Mannschaft“, einem losen Verbund von Werbegesichtern für Rasierer, Shampoo und andere Verbrauchsartikel.
Sport kann ja heute nicht einfach mehr Sport sein, nein! Wie zu unschöneren Zeiten muss der Wettkampf auf Augenhöhe natürlich als Plattform für ideologische Gehirnkrämpfe herhalten.
So dachte sich der Kulturmarxismus: “Stell dir vor ich bin Manuel Neuer!“ – und schon war es da, das politisch korrekte und allzu billige Statement für “Vielfalt“. Dass in diesem Land schon einmal Armbinden getragen wurden und einfach alles und jeder in den Farben einer politischen Weltanschauung dekoriert wurde – geschenkt. Es geht ja hier, so wird man nicht müde zu behaupten, um “Toleranz“.
Das ist natürlich Unsinn. Es geht nicht um Toleranz, es geht allein um Dominanz. Vor dem Spiel teilte uns der Sprecher traurig mit, dass das Stadion nicht in Regenbogenfarben leuchten würde. Dafür verteilten Aktivisten auf dem Vorplatz fleißig regenbogenfarbene Fähnchen und regenbogenfarbene FFP2-Masken und man hat – das ist kein Scheiss, das hab ich mir nicht ausgedacht, das haben die wirklich gemacht! – ein Windrad in Stadionnähe bunt beleuchtet. Honk.
Zu Spielbeginn konnten die Fans des “Team Regenbogen” dann auch den Geist des Wörtchens “Toleranz“ ausleben. Sie pfiffen um die Wette, als die Ungarn mit der Hand auf dem Herzen ihre Hymne anstimmten. Dann ging es los.
Ach was war der Anblick herrlich, als sich die buntbeflaggten Zwergdeutschen auf der Tribüne eilig die Plastikumhänge überstülpten. Der Regen hatte eingesetzt und auf dem Rasen tobte der Kampf. Die ungarischen Fans standen derweil Seite an Seite im nassen. Das Moderatorenduo wurde natürlich nicht müde zu erwähnen, dass sich unter diesen stolzen Abkömmlingen des Reitervolks ganz schlimme Finger befänden. Danke für die Info, ich hielt sie schon für Chads.
Die Sympathien waren jedenfalls geklärt und da ich davon ausgehe, dass Sie den Klamauk selbst gesehen haben, lieber Leser, muss ich an dieser Stelle auch nicht so tun, als ob ich so etwas wie ein Sportreporter wäre. Am Ende stand es 2:2 für Ungarn.
Was gibt es noch wichtiges? Ich glaube, in der Pause ist uns der nervige EM-Spot erspart geblieben, in dem eine schwarze, dicke Muslima mit Zahnlücke als Schiri auftritt. Ich frage mich aber auch ohne dieses Propagandafilmchen, wie bunt es demnächst in Katar werden wird. Weiß man in der Wüste eigentlich, was ein Regenbogen ist? Naja, Manuel Neuer wird es denen sicher erklären.