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Bevölkerungsaustausch – Und es gibt ihn doch

1. Juni 2023

Der Bevölkerungsaustausch ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie – dieses Mantra wird im Mainstream seit Jahren verbreitet. Damit sollen die Kritiker der Migrations- und Bevölkerungspolitik sowohl der deutschen Regierung als auch der übernationalen Organisationen wie EU oder UNO nicht nur diskreditiert, sondern am besten gleich mundtot gemacht werden. Der Bevölkerungsaustausch – also die Verdrängung der einheimischen Europäer durch gezielte Immigration nichteuropäischer Ausländer – soll als Hirngespinst, als Verrücktheit der Ewiggestrigen und Faschisten dargestellt werden; sollte man als Konservativer dieses Thema ansprechen, vertrete man nichts anderes als die Position der Specknackenglatzen aus den 90er-Jahren, nur dieses Mal in schöne Worte und Anzüge gekleidet.

Jeder Kritikpunkt wird abgeschmettert, lächerlich gemacht und gar geleugnet – ja, geleugnet wird das Offensichtliche. Wer braucht schon Statistiken, wenn man mit offenen Augen durch deutsche – oder besser gesagt: ehemals deutsche – Innenstädte läuft? Das Leugnen hört erst dann auf, wenn man anfängt, das Phänomen zu begrüßen und mit Konfetti zu verkaufen: Man werde eben nun mal bunter und diverser, und das sei gut so, denn Diversität sei ja unsere Stärke! Zwar gab es in den letzten 40 Jahren kein einziges empirisches Indiz dafür, inwiefern uns die demografische Diversität stärker gemacht habe, aber man glaubt das Mantra trotzdem einfach blind – was soll schon groß schiefgehen?


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Die Linken und der Mainstream fahren diesen Kurs seit Jahren unbeirrt, mit besagtem Doppeldenk: Findet jemand den Bevölkerungsaustausch schlecht, ist er ein halluzinierender Idiot oder demagogischer Bösewicht, mag jemand hingegen denselbigen, begrüßt er als guter Mensch unsere neue Stärke. So lief das, tagein, tagaus – bis zum vergangenen Dienstag.

„Integration war gestern: Deutschland ist das zweitgrößte Einwanderungsland der Welt und die Urdeutschen dürften auf absehbare Zeit zu einer numerischen Minderheit unter vielen werden. Und nun?“ – Das postete die Netzredaktion der „Zeit“ am Dienstag auf ihrem Twitter-Kanal „ZEIT ONLINE Politik“ samt dem Artikel der Autorin Vanessa Vu: „Migranten: Sie werden die Mächtigen sein“. Normalerweise wäre hier besagter Tweet verlinkt, doch leider: Das geht nicht mehr. Er wurde nämlich in der Zwischenzeit gelöscht – kommentarlos.

Die „Zeit“ gilt ja eigentlich als linksliberale Standardzeitung. Dieses Blatt lesen die grünen Gutbürger, wenn sie sich auf der ICE-Fahrt von einem versifften Hauptbahnhof zum nächsten langweilen und gescheit vorkommen wollen. Und wenn es Kritik gibt, dann beschränkt sich das üblicherweise auf lagerinterne Manöverkritik, alles ziemlich harmlos das Ganze. Mit diesem Tweet jedoch hat sich die „Zeit“ einen wahren Shitstorm eingefangen. Die Linken auf Twitter – die eigenen Leute – liefen heiß wie der Kernreaktor in Tschernobyl. „Bitte was?“, schrieb einer, „‚Urdeutsche‘ lol was kommt als nächstes, Arier?“, ein anderer. Man machte der „Zeit“, diesem linksliberalen Schmierblatt, allen Ernstes den Vorwurf, rechte Narrative zu bedienen. Dabei ist die Autorin, Vanessa Vu, auf der Seite ihrer Peiniger, wie es nicht anders zu erwarten war; so berichtet die „Junge Freiheit“: „Im weiteren Verlauf skizzierte die Autorin, daß Deutschland eigentlich fast immer ein Einwanderungsland gewesen sei. So hätten schon die Preußen Tagelöhner aus dem Ausland ins Kaiserreich geholt. In den vergangenen Jahren habe sich Deutschland zum zweitgrößten Einwanderungsland der Welt entwickelt. Die Bundesrepublik sei heute sicherer denn je.“ Wo um alles in der Welt werden hier rechte Narrative bedient?

Man sieht hier mal wieder ganz deutlich, in welcher Wahnwelt unsere Gegner leben, insbesondere diejenigen, die sich auf Twitter herumtreiben. Der Shitstorm zeigt übrigens auch auf, wie gnadenlos im linken Lager Disziplin gewahrt wird, wenn es darauf ankommt: Indem erbarmungslos auf den Ausscherer eingedroschen wird. Nun wird Vanessa Vu keinesfalls mit Absicht danebengetreten sein, doch hat sie mit ihrem Artikel – und viel mehr noch die Online-Redaktion der „Zeit“ mit ihrem Tweet – das jahrelang einheitliche Narrativ der Linken aufgebrochen. Man weiß unter unseren Gegnern – bewusst oder unbewusst –, dass unsereins recht hat mit der Theorie des Bevölkerungsaustauschs, und dieser Artikel hat uns recht gegeben. Mit allem. Auch wenn die Autorin, wie schon erläutert, nicht auf unserer Seite steht.

Für den Rest der linken Twitterbande war das dennoch Grund genug, Disziplinarmaßnahmen zu ergreifen, und es war für Außenstehende spannend, zu sehen, wie gnadenlos sie da sein können. Gestern noch linksliberal-bürgerlich, heute Nazi, weil man von Urdeutschen spricht. Ich kann die Aufregung aber auch verstehen: Schließlich könnte der Artikel von Vanessa Vu der erste kleine Stein sein, der aus der Narrativmauer des nichtexistenten Bevölkerungsaustauschs herausbricht – und davor haben die Linken Angst. Schließlich ist die Mär der Diversität eine der Säulen ihres Irrglaubens, und wenn die in den Köpfen des gemeinen Mannes wegbrechen sollte – was dann? Mir soll es genehm sein…

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…


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