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„Wir werden die Geimpften vor den Ungeimpften schützen“

14. September 2021
in 2 min lesen

Joe Biden macht im Kampf gegen die Delta-Variante ernst. Nach einigen Monaten Verschnaufpause im vielleicht letzten freiheitlichen Land der Welt wird der Kurs gegen sogenannte „Impfverweigerer“ härter. Biden spricht in diesem Zusammenhang von einer „Pandemie der Ungeimpften“ und verkündet: „Die Zeit des Abwartens ist vorbei.“

Er fügt hinzu: „Eine bestimmte Minderheit von Amerikanern, die von einer bestimmten Minderheit von gewählten Volksvertretern unterstützt wird, verhindert, dass wir über den Berg kommen.“

Damit spielt er auf die konservativen Amerikaner samt republikanischer Vertretung an, die den Impfmaßnahmen deutlich skeptischer gegenüberstehen als die linken Demokraten.

Eine von Bidens angekündigten Maßnahmen ist eine direkte Impfpflicht für alle Mitarbeiter des Bundes und alle Mitarbeiter von Unternehmen, die Aufträge und Gelder von der Bundesebene annehmen. Damit greift Biden so weit in die Freiheit und die körperliche Unversehrtheit – oder eben das Recht auf freie Beschäftigungswahl – der US-Amerikaner ein wie kein Präsident jemals zuvor.

Mitarbeiter von privaten Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten müssen entweder geimpft sein – oder wöchentlich einen Test vorweisen. Das gilt gleichermaßen für Bauunternehmen wie für IT-Firmen, die in Wabenabtrennungen zu Dutzenden im Großraumbüro sitzen. „Zudem sollen künftig alle Mitarbeiter in Krankenhäusern und Einrichtungen des Gesundheitswesens, die Zahlungen der staatlichen Krankenversicherungen annehmen, gegen Corona geimpft sein müssen“, fasst die „FAZ“ zusammen. Das beträfe fast 20 Millionen US-Amerikaner. Wer sich weigert, darf mit Disziplinarmaßnahmen rechnen und kann schließlich entlassen werden.

Dass es beim Kampf des politischen Establishments für die Impfung, den „Jab“, wie die US-Amerikaner die Spritze kritisch nennen, schon längst nicht mehr um die Gesundheit der Amerikaner, sondern darum geht, möglichst viele Dosen loszuwerden und die Gesellschaft in verfeindete Lager zu spalten, sollte jedem aufmerksamen Beobachter klar werden. Denn laut Biden schützt die Impfung eigentlich hervorragend gegen Corona. Er führt dazu die Zahl von einer Person auf 160.000 Geimpfte an, die sich im Krankenhaus behandeln lassen müsse.

Werfen wir einen Blick auf geeignetere Zahlen: In Deutschland, so das Robert-Koch-Institut, waren über 40 Prozent der symptomatischen Verläufe der über 60-Jährigen gegen das Coronavirus geimpft. 75 Prozent der Alterskohorte waren insgesamt geimpft. Die Corona-Impfung sorgt also lediglich für eine gewisse Unterrepräsentierung der Geimpften bei den symptomatischen Verläufen. Erschreckend wenig Schutz von einer Impfung, die von allen verantwortlichen Behörden im Eilverfahren als wirksam und sicher eingestuft wurde.

Bidens „Einer von 160.000“ ist also entweder gelogen oder schlichtweg manipulativ gewählt, da keine Zahl von Hospitalisierungen Ungeimpfter angegeben wird, die man vergleichen könnte.

Aber schenken wir Joe Biden und seiner Impfung einfach mal Glauben: Die Impfung hilft hervorragend, die Geimpften bleiben gesund, die Ungeimpften werden früher oder später schwer krank werden. Dann darf es, dem stimmt jeder mit logischem Menschenverstand zu, keine staatlichen Maßnahmen mehr geben, da schlichtweg jeder dazu in der Lage ist, sich selbst zu schützen – oder eben nicht.

Biden hingegen greift tief in die populistische Trickkiste und warnt eindrücklich vor der „Pandemie der Ungeimpften“. Er sagt wörtlich: „Wir werden die geimpften Beschäftigten vor den ungeimpften schützen.“ Und hier offenbart sich, dass Biden schlichtweg lügt. Entweder die Impfung nutzt erschreckend wenig, wodurch auch Geimpfte durch Ungeimpfte in maßgeblichen Zahlen angesteckt werden können – oder die Impfung ist sehr effektiv, wodurch es einem Geimpften schlichtweg egal sein sollte, ob sein Nachbar ebenfalls den „Jab“ bekommen hat. In beiden Szenarien käme „Uncle Joe“ schlecht weg.

Dass die US-Amerikaner mit Donald Trump im Kampf gegen die angebliche Pandemie besser gefahren wären, wird sicherlich einigen medial manipulierten US-Amerikanern brühwarm einfallen. Biden, so viel ist zumindest sicher, log im Wahlkampf, um sich die Gunst der freiheitlich eingestellten „Swing Voters“ zu sichern, die zwischen Republikanern und Demokraten schwankten. Was ihm schließlich auch gelang. Er gab sich nicht als Corona-Hardliner, sondern als gemäßigter Erzählonkel, der sich nur um die Sicherheit seiner Schützlinge sorge. Dass davon, nachdem er an den Kontrollhebeln der Macht sitzt, wenig übrig geblieben ist, liegt nun auch auf der Hand.Zumindest ist von den US-Amerikanern nach der autoritären Ankündigung einiges an Widerstand zu erwarten. Vieles kann man der Nation aus Fastfood-Liebe, geografischer Unbildung und fragwürdigen Demokratieexporten vorwerfen – dass sie sich bereitwillig die Freiheit wegnehmen lässt, sicherlich nicht.

Florian Müller

Der Sklaventreiber-Chef hat diverse Geschwätzwissenschaften studiert und nach eigenen Angaben sogar abgeschlossen. Als geborener Eifeler und gelernter „Jungliberaler“ freundete er sich schnell mit konservativen Werten an – konnte aber mit Christentum und Merkel wenig anfangen. Nach ersten peinlichen Ergüssen entdeckte er das therapeutische Schreiben in der linksradikalen Studentenstadt Marburg, wurde Autor für die „Blaue Narzisse“ und „eigentümlich frei“. Ende 2017 gründete er mit Hannes die Krautzone.

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