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Bildungssystem der Absteiger

19. September 2022
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Eigentlich hatte das deutsche Bildungssystem einmal einen sehr guten Ruf. Etliche weltweit geschätzte und zitierte Wissenschaftler, Philosophen und Dichter kamen aus und wirkten in Deutschland. Heute lässt sich einfach, aber sicher feststellen: Zeiten ändern sich. Und das spiegelt sich bereits im Niveau des deutschen Bildungssystems wider.

Vor Kurzem gab die Stadt Gelsenkirchen bekannt, dass allein in diesem Jahr 194 Sechstklässler nach dem Ende der Erprobungsstufe ihre Schule verlassen mussten, da sie dem dortigen Bildungsanspruch nicht gerecht wurden. 112 von ihnen wechselten von der Real- auf die Hauptschule, die übrigen 82 Schüler vom Gymnasium auf die Realschule. Die ursprünglich nach den Schulkonferenzen angekündigte Zahl der Schulformwechsler allein in Gelsenkirchen lag mit insgesamt 237 Schülern sogar noch deutlich höher. Im Vorjahr hingegen wechselten „nur“ 142 Jungen und Mädchen, meist zwischen 12 und 14 Jahren, aufgrund ihrer schlechten Noten nach Beendigung der sechsten Klasse auf eine niedrigere weiterführende Schule. Genaue Zahlen lassen sich für Nordrhein-Westfalen nicht festmachen, aber das Phänomen scheint deutschlandweit verbreitet zu sein.

Auch in Schleswig-Holstein stieg die Zahl der Schulformwechsler in den letzten Jahren drastisch an. Aus einer Anfrage des ehemaligen bildungspolitischen Sprechers der SPD-Fraktion aus dem Jahr 2019 ging hervor, dass im Schuljahr 2017/18 rund 30 Prozent mehr Schüler vom Gymnasium auf die sogenannte Gemeinschaftsschule wechselten als noch zwei Jahre zuvor. Mit Blick auf die sogenannten „Schrägversetzungen“ von Jahrgangsstufe 6 in Jahrgangsstufe 7 werden die Zahlen noch eindeutiger. Im Jahr 2015/16 gab es in Schleswig-Holstein noch 330 besagter Fälle, im Jahr 2017/18 schon 578, also über 75 Prozent mehr als zuvor. 



In einigen Bundesländern wurde vor geraumer Zeit die verbindliche Schullaufbahnempfehlung abgeschafft, um Diskriminierung vorzubeugen. Lehrkräfte können zwar spätestens auf dem Halbjahreszeugnis der vierten Klasse anhand der Noten in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Sachkunde eine Empfehlung für die weiterführende Schule abgeben. Letztendlich haben inzwischen jedoch die Eltern das letzte Wort. Wohin das führt, lässt sich anhand der oben genannten Beispiele erschließen.

Bayern ist eines der wenigen Bundesländer, wo die Lehrerempfehlung noch verbindlich gilt. Doch auch in diesem Jahr kamen erneut Diskussionen über die Sinnhaftigkeit dieser angeblich „veralteten“ Vorgabe auf. Während der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) im aktuellen System keine Chancengleichheit geboten sieht, warnt der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR) vor dem „Pseudo-Schonraum“ Schule. 

Gerade in Nordrhein-Westfalen haben die Inklusionsangaben der einstigen rot-grünen Landesregierung, die Massenmigration der letzten Jahre und der ständige Wechsel von G9 auf G8 und wieder auf G9 zu einer gewissen Abnutzung in Sachen Bildung geführt. Das Niveau ist aufgrund der allzu diversen Klassen gesunken, der Mangel an Lehrern und an Kompatibilität ist dafür gestiegen. 

Reinhild Boßdorf

Reinhild ist bei der Fraueninitiative "Lukreta" aktiv und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Ihre Themen sind moderner Feminismus, importierte sexuelle Gewalt und Weiblichkeit. Sie bewegt sich meist in heteronormativ-sexistischen Kreisen, backt gerne Kuchen und wird von linken Steuergeldprofiteuren als “unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk” beschrieben.

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