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Corona-Impfung reduziert Spermiendichte und ‑qualität

21. Juni 2022
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2021 fand eine Studie (Gonzales et al.) heraus, dass die Corona-Impfung Spermienzahl und Spermienkonzentration erhöht! Eine wissenschaftliche Erklärung für diesen Befund konnten die Autoren nicht liefern, doch einen Effekt hatte die Studie dennoch: Zahlreiche Bedenken der Bevölkerung wurden bezüglich Fruchtbarkeit vom Tisch gewischt. Es sei unbedenklich, sich impfen zu lassen, und es beeinträchtige nicht den Kinderwunsch, so die öffentliche Resonanz. Noch heute finden sich Tausende Suchmaschinentreffer von mehr oder minder wissenschaftlichen Seiten und „Faktencheckern“, die auf Basis der Gonzales-Studie Entwarnung geben: Die Corona-Impfung habe keinen Einfluss auf die männliche Fertilität.

Vor wenigen Tagen wurde jedoch eine neue Studie (Gat et al.) veröffentlicht, die ebenfalls den Einfluss der Impfung auf Spermien untersuchte. Sie kam zum exakt gegenteiligen Ergebnis. Die Impfung beeinträchtige sehr wohl Spermiendichte und ‑beweglichkeit. Die Proben der Probanden hatten nach der Impfung eine 15 Prozent geringere Spermiendichte und eine um 22 Prozent verringerte Spermienbeweglichkeit. Was vielleicht wenig klingt, kann durchaus das Zünglein an der Waage beim Kinderwunsch ausmachen. Zwischen 1970 und 2010 verringerte sich die Spermienzahl westlicher Männer bereits um knapp 60 Prozent von 338 Millionen auf durchschnittlich 138 Millionen Spermien. Die Spermiendichte (pro Milliliter) sank ebenfalls um 52,4 Prozent von 99 Millionen auf 47 Millionen. Die Corona-Impfung reduziert also diese bereits besorgniserregend niedrige Zahl nochmals (im Median) um zwölf Millionen. Inwiefern das auch relevant für die statistische Fruchtbarkeit einer Gesellschaft ist, wurde noch immer nicht vollends erforscht. Die Spermiendichte ist nämlich nur einer von vielen Parametern, die Fruchtbarkeit bedingen. Fakt ist jedoch: Irgendwann wird eine „kritische Schwelle“ unterschritten, und eine zu geringe Spermiendichte wird sehr wohl relevant für die Fortpflanzungsfähigkeit sein.

Jetzt stellt sich die Frage: Wie konnten zwei wissenschaftliche Studien zu vollkommen gegensätzlichen Ergebnissen kommen? Das kann mehrere Gründe haben:

Jeder, der selbst mal eine wissenschaftliche Arbeit im quantitativen Bereich (mit Zahlen) erstellt hat, weiß, dass man den Rahmen oder die Methode einer Studie so umstellen kann, dass schlichtweg andere Ergebnisse ermittelt werden. Ob dies bei der Gonzales-Studie so wahr, kann natürlich nur gemutmaßt werden. Gründe, die dafür sprechen, sind, dass man im Sommer 2021 bemerkte, dass sich freiwillig viele Menschen nicht impfen lassen wollten – und man die diffuse Unsicherheit mit wissenschaftlichen Erkenntnissen beseitigen wollte. In der Einleitung der Untersuchung heißt es: „Despite high efficacy and few adverse events found in clinical trials, only 56% of individuals in the US reported wanting to receive the vaccine. One of the reasons for vaccine hesitancy is the potential negative effect on fertility.“ Zu Deutsch: „Trotz hoher Effizienz und weniger Nebenwirkungen in klinischen Studien wollen sich nur 56 Prozent der US-Bevölkerung impfen lassen. Einer der Gründe für die Impfverweigerung ist die Sorge vor Nebenwirkungen auf die Fruchtbarkeit.“ Auf den Studienautoren lag also ein enormer Druck, die Impfung als sicher zu deklarieren. Ein gegenteiliges Ergebnis zu dieser Zeit hätte hohe Wellen geschlagen.

Auch ohne bewusste Absicht können ähnliche Studien – je nachdem, wie man das exakte Design ausgestaltet – zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Jeder Wissenschaftler unterliegt immer einem gewissen Bias, also einer persönlichen Voreingenommenheit. Abweichungen können zudem durch unterschiedliche Probandengruppen entstehen: Ethnischer Hintergrund, Alter der Spender, Blutgruppe, Probanden-Bias (wer ist selbstbewusst oder interessiert genug und nimmt an so einem Test teil?) und viele andere Faktoren können das Ergebnis beeinflussen. Nichtdestotrotz ist ein exakt gegenteiliges Ergebnis bei einem ähnlichen Versuchsaufbau eher die Ausnahme als die Regel und wirft mehr Fragen auf, als beantwortet wurden.

Für alle geimpften Männer: Die Zahl und Beweglichkeit der Spermien geht nach einem halben Jahr „Impfabstinenz“ wieder auf das normale Niveau zurück. Es besteht also kein großer Grund zur Sorge. Dennoch kann man jetzt davon ausgehen, dass die Impfung sehr wohl einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Männern hat – und gerade bei dauerhafter Anwendung (Booster-Pflicht?) zu einer konstanten Senkung der Spermienqualität bei Hunderten Millionen Männern führen wird.

Die Studienautoren um Gat et al. wirken mit ihrem Ergebnis selbst etwas unglücklich. Im Diskussionsteil ihrer Arbeit betonen sie, dass die Impfung eigentlich sicher sei und man nicht davon ausgehen könne, dass der mRNA-Impfstoff eine Auswirkung auf die Keimzellen von Männern haben könnte. Plausibler sei die Erklärung, dass die Impfung häufig Fieberschübe verursache, die wiederum indirekt die Dichte und Qualität der Spermien beeinflussen. Ob die Impfung also einen direkten Einfluss auf die Spermienproduktion hat oder einfach nur dem Körper genügend (fiebrigen) Schaden zufügt, dass generell weniger Spermien produziert werden, kann also nicht sicher gesagt werden. Der Effekt ist freilich der gleiche. Zum Abschluss betonen die Autoren explizit: „Since misinformation about health-related subjects represents a public health threat, our findings should support vaccinations programs.“ Zu Deutsch: „Da Desinformationen über Gesundheitsthemen die öffentliche Gesundheit bedrohen, sollten unsere Ergebnisse Impfprogramme unterstützen.“

Ist das die tatsächliche Meinung der Wissenschaftler? Oder versuchen sie sich nur vor einem vorzeitigen Karriereende zu schützen? Wie auch immer: Den neuen Ergebnissen der Studie muss weiter auf den Grund gegangen werden. Dass gerade in den westlichen Ländern diese Frage von enormer Wichtigkeit ist, zeigen andere Zahlen aus der Praxis. Nicht nur Spermienanzahl und ‑qualität sinken. Auch bleiben Jahr für Jahr mehr Paare ungewollt kinderlos: Im Jahr 2020 wollten 32 Prozent der deutschen Paare eigentlich Kinder – konnten dies aus biologischen Gründen aber nicht verwirklichen. Gründe dafür gibt es viele; und nicht alles deutet auf die Spermiendichte hin. In einer solchen gesellschaftlichen Situation aber einen nicht ausgeforschten Impfstoff zu empfehlen, der jetzt nachweislich einen Effekt auf Spermiendichte und ‑qualität hat, grenzt an Wahnsinn.

Und eines zeigen die zahlreichen Studien mit ihren inkohärenten Ergebnissen eindeutig: Wie wenig wir überhaupt über die neuartige Corona-Impfung wissen. Und dass Impfstoffe nicht ohne Grund über Jahrzehnte hinweg systematisch erforscht und zugelassen werden, bevor man sie der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Dann würde es übrigens auch keine Studien benötigen, die nachträglich das Sicherheitsrisiko ausloten und die Frechheit besitzen, realitätsfern zu behaupten, dass die vermutliche Reduktion männlicher Fruchtbarkeit durch die Impfung ein vernachlässigbarer Effekt sei.

Florian Müller

Der Sklaventreiber-Chef hat diverse Geschwätzwissenschaften studiert und nach eigenen Angaben sogar abgeschlossen. Als geborener Eifeler und gelernter „Jungliberaler“ freundete er sich schnell mit konservativen Werten an – konnte aber mit Christentum und Merkel wenig anfangen. Nach ersten peinlichen Ergüssen entdeckte er das therapeutische Schreiben in der linksradikalen Studentenstadt Marburg, wurde Autor für die „Blaue Narzisse“ und „eigentümlich frei“. Ende 2017 gründete er mit Hannes die Krautzone.

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