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Das Gedenken an die Opfer der Dresdner Bombardierung wurde weggeflext

17. Januar 2024
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„Dies ist ein Ort der Mahnung, des Erinnerns und Gedenkens. Hier wurden die Leichname Tausender Opfer der Luftangriffe des 13. und 14. Februar 1945 verbrannt. Damals kehrte der Schrecken des Krieges, von Deutschland aus in alle Welt getragen, auch in unsere Stadt zurück.“

Diese Worte erinnerten bis zum Mittwoch, dem 10. Januar, am Dresdner Altmarkt an jene Stelle, wo die Überlebenden des Bombardements die Toten sammelten und verbrannten. Bis zum Mittwoch eben – denn dann kam ein Mann mit einem Trennschleifer und entfernte die in den weichen Sandstein gravierte Inschrift. Ohne Erklärung, einfach so – aus dem Nichts. Wie kann das sein, was steckt dahinter?

Da das Denkmal schon von Linksextremisten mit schwarzer Farbe geschändet worden war, lag die Vermutung nahe, dass der Täter aus demselben Milieu stammen könnte. Den Linken ist das Gedenken an die Bombardierung seit langer Zeit ein Dorn im Auge, würde es doch (vermeintliche) Täter zu Opfern deklarieren. Schließlich schreckten die wackeren Antifaschisten nicht einmal vor der Schändung eines Friedhofes zurück und feiern den Angriff auf die Stadt, anspielend auf den Vater des britischen Moral Bombing, Arthur Harris, regelrecht mit dem Schandslogan „Bomber Harris, do it again“.

Doch es scheint so, als steckten dieses Mal keine Linken dahinter. Das Vorgehen war auch ziemlich untypisch für die Szene: Ein Mann taucht einzeln auf (normalerweise sind Antifaschisten Rudeltiere, die sich in der Gruppe auf ihre menschlichen wie nichtmenschlichen Opfer stürzen), um mit einer Flex gezielt die Inschrift zu entfernen – das ist doch viel zu geplant, zu präzise, dieses Vorgehen. Vielmehr legen Vermutungen nahe, dass die Stadtregierung selbst für den schändlichen Umgang mit dem Denkmal verantwortlich ist.

Der Bürgermeister der Stadt, Dirk Hilbert (FDP), gab bis zum Dienstag keinerlei Auskunft über das Geschehen. Erst später wurde bekannt gegeben: „Die Umgestaltung der Erinnerungsstätte für die Opfer der Luftangriffe des 13. und 14. Februar 1945 geschieht planmäßig.“ Welche Umgestaltung? Das fragten sich nicht nur die Dresdner, sondern auch das Stadtparlament und viele Lokalpolitiker. Offenbar war niemand über das Vorhaben informiert. Die Empörung war groß, schließlich bilden die Luftangriffe der Alliierten eine der wichtigsten Zäsuren in der Geschichte Dresdens. Da schockiert der leichtfertige Umgang mit dem Gedenken all jene, die noch einen Funken Geschichtsbewusstsein im Geiste haben – das gilt natürlich für die AfD und ihr Vorfeld, aber eben auch für die Politiker der Freien Wähler und der CDU (man will es fast gar nicht mehr erwarten…).

Laut „BILD“-Zeitung, sofern man ihr vertrauen kann, handelt es sich jedoch nicht um eine komplette Entfernung des Denkmals, sondern um einen Umbau. Sie schreibt: „In den kommenden Tagen soll auf dem Altmarkt eine Stele errichtet werden. Sie soll neben der Zahl der Bombentoten eine zusätzliche Information erhalten. Diese laute:

„Seit 1945 ist der 13. Februar einer der wichtigsten Gedenktage in der Landeshauptstadt Dresden. Seitdem wurde der Gedenktag wiederholt politisch instrumentalisiert und umgedeutet.“

Der Fokus geht also weg vom eigentlichen Mittelpunkt – nämlich dem Gedenken an die Toten und der Auslöschung der Kultur – hin zu einem vorsichtigen Andeuten besagten Gedenkens, um ja bloß nicht in eine unbequeme Ecke gestellt zu werden. Dabei war der Originaltext nun alles andere als „rechts“ oder Ähnliches. Im Grunde genommen stand in der entfernten Inschrift ein Schuldbekenntnis drin („Damals kehrte der Schrecken des Krieges, von Deutschland aus in alle Welt getragen…“) – da merkt man einmal, wie die Linken ein jedes Gedenken an die Bombardierung hassen, wenn sie selbst solche Inschriften beschmieren.

Wie absonderlich und hirnrissig das Gedenken in Dresden ist und wie bösartig die Linken das Gedenken zerstören wollen, habe ich bei der KRAUTZONE schon mehrfach dargestellt. Doch der Umgang ist ein neuer, unwürdiger Schritt in die falsche Richtung. Hätte die Stadt der Öffentlichkeit – und vor allem den Dresdnern – einfach mitgeteilt, was sie vorhat – dann wäre die Sache wohl kaum so hochgekocht. Aber so? Da sieht man einmal mehr, wie egal den regierenden Eliten selbst das kleinste Gedenken an die Zerstörung der eigenen Stadt (beziehungsweise des eigenen Vaterlandes im Allgemeinen) ist. Nichts Neues in der heutigen Zeit, gewiss, und doch ist es ermüdend…

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…

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