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Die Dekonstruktion des Konstrukts

30. Juni 2022
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Die neueste Kolumne des PhrasenDreschers am Dienstag weckte in mir ein paar Gedanken, die schon seit einiger Zeit in meinem Verstand schlummern. Wir alle wissen, dass unsere politischen Gegner in allem, was uns heilig ist, nur ein Konstrukt, eine Illusion sehen: Sei es Gott, das Volk, die Nation – alles wurde vom Menschen konstruiert. Ging es den Linken im 20. Jahrhundert vor allem darum, die eben genannten Dinge zu dekonstruieren und damit zu delegitimieren, wird ihr Opfer im laufenden Jahrhundert eine der wichtigsten Grundlagen des menschlichen Daseins und der Kultur sein: das Geschlecht und die dazugehörenden Rollen.

Wie Shlomo in seiner Kolumne vom Mittwoch feststellte, ist das endgültige Ziel unseres Feindes die Auflösung der Geschlechter – und nicht etwa die Befreiung der Frau (was auch immer das bedeuten mag). Schlicht alles wird angegriffen: Angefangen mit der Rolle als Mutter, die zwar immer wieder unterschiedlich ausgelegt wurde, aber dennoch stets da war, bis hin zur Biologie und dem Geschlechtsdimorphismus des Menschen: Haben Frauen wirklich Brüste, Ovarien und eine Gebärmutter? Woher wollen wir das wissen?

Natürlich wissen wir es. Dazu brauchte es nie eine Studie oder eine wissenschaftliche Arbeit. Zwar mussten die genauen Abläufe und Mechanismen beispielsweise des Menstruationszyklus erst erforscht werden, ehe man sie wirklich verstanden hat, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir instinktiv ahnen und spüren, wer eine Frau ist und wer nicht – Ausnahmen bestätigen die Regel, ähnlich wie bei den wenigen Menschen mit sechs Fingern pro Hand. Die Perfidie besteht darin, dass sich die Linken genau jene Ausnahmen oder Ungenauigkeiten zunutze machen: Mithilfe des Sorites-Paradoxons (im Englischen auch „Continuum Fallacy“ genannt) errichten sie ihr Weltbild der Konstrukte.

Von griechisch „sorós“ („Haufen“) abgeleitet, beschreibt es die Undefinierbarkeit vager Begriffe, in diesem Falle des Haufens: Wie viel Körner von einem Haufen Weizen muss ich wegnehmen, ehe es kein Haufen mehr ist? Exakt dieses Spiel spielen die Linken mit allen: Wann ist ein Mensch im Elsass ein Franzose und wann ein Deutscher? Genau sagen kann man das nicht. Wie kann es ein deutsches Volk geben, wenn der Elsässer mit dem Franzmann mehr gemein hat als mit dem Sachsen? Oder im Falle der Minderjährigkeit: Wann ist ein Junge ein Jugendlicher? Wann ist ein Jugendlicher ein Mann? Solche Grenzen haben jene vom PhrasenDrescher angesprochenen französischen Poststrukturalisten wie Foucault aufzuweichen versucht, als sie die Volljährigkeit in den 70er-Jahren abschaffen wollten. Aber wie reagiert man auf dieses hinterlistige Spiel? Welchen Regeln folgt man? Nun, gar keinen! Wir müssen wieder anfangen, die Regeln selbst zu stellen. Linke fragen gerne nach Definitionen unter Ausnutzung des Sorites-Paradoxons, und genau da sollten wir sie auflaufen lassen: Tut nicht so blöd, ihr wisst genau, was eine Frau ist. Wir alle wissen es, also grinst nicht so frech!

Ich meine, wieso sollten wir zaudern? Wir könnten, wenn wir wollten, ihre Konstrukte problemlos dekonstruieren. Denn das ist es ja: Um unsere vermeintlichen Konstrukte von Geschlecht und Volk zu dekonstruieren, stellen sie ihrerseits umso aberwitzigere Konstrukte auf: „Transfrauen“, „FLINTA“, bitte was? Red‘ vernünftig oder troll dich fort, du ungewaschener Taugenichts! Alles an ihren Schützlingen ist so synthetisch, künstlich und anorganisch: Ihr Haus aus Konstrukten ist auf Sand gebaut. Nehmen wir uns das, was uns gehört, zerhämmern wir ihre widernatürlichen Monstren. Ob Christ, Nietzscheaner oder sonst wie gearteter Rechter – in einem wollen wir uns einig sein: Es wird Zeit, die linken Götzen zu zerschlagen!

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…

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