Vielleicht, lieber Leser, schauen Sie noch dann und wann auf den Netzseiten der „Etablierten“ vorbei. Wenn das der Fall sein sollte, dann sind Ihnen etwa bei der „Zeit“ oder der „FAZ“ sicherlich diese netten Grafiken aufgefallen, mit denen uns die dortigen Redaktionen neue Zuversicht schenken wollen.
Die Art von „grafisch aufbereiteten Fakten“ ist mir das erste Mal während der Corona-Jahre aufgefallen, als plötzlich auf allen Informationsportalen solche hochinteressanten Dinge wie die Sieben-Tage-Inzidenz oder die Impfquote dargestellt wurden. Auf der Arbeit beratschlagten sich dann die Kollegen über die quantifizierte Faktenlage im Landkreis Dinkelsdorf-Hodenberg und überboten sich mit eben jenen alarmierenden Zahlen, so als ob sie Quartett spielen würden. (Mein absolutes Lieblingsgesprächsthema blieb aber immer das Fachsimpeln über den erhaltenen Impfstoff: „Mir ha‘m se Moderna jejeben…“.)
Nun redet keine Sau mehr über Corona, selbst Sarah Bosetti hat nach der Deutungshoheit nun auch das Interesse an der Grippe verloren. „Klima“, wahlweise als Wandel, Krise oder Katastrophe verschrien, ist die neue alte Programmierung, nach der die Systemmedien ihre Skripte ausrichten. Die nette Grafik der „Zeit“ lässt zwar anderes vermuten, aber mit 30,6 Cent pro Kilowattstunde ist der Strom in Deutschland sehr, sehr teuer. Nicht nur das – die Deutschen zahlen die höchsten Strompreise der Welt. Das ist für ein so rekordsüchtiges Land wie das unsere doch mal eine Ansage, und ich frage mich, weshalb nicht diese Positionierung grafisch dargestellt wird. Natürlich nicht bei der „Zeit“ oder der „FAZ“, aber für oppositionelle Medien wäre das doch eine Idee, oder?
In dem Zusammenhang auch erhellend ist die der Farbpsychologie folgende Grafik zum Anteil der „Erneuerbaren“. In einladenden, frischen Grüntönen präsentieren uns die beiden Regierungsblätter hier den eigentlichen Grund für den energetischen Teuerschock. Aber nein, was soll die schlechte Laune! Dinkelkeks-Dunja wird ganz warm ums Herz, wenn sie in der Teampause ihrer Kollegin mit der Igelfrisur und dem Bindestrich-Nachnamen vorschwärmen kann, dass „der Robert“ eine tolle Arbeit macht. Menschenskinder, solche steigenden Graphen hat man zuletzt nur bei Wirecard gesehen (so bis etwa 2018).
Keine Frage, wenn sich eine Kraft von links unten nach rechts oben ihren Weg bahnt, dann löst das Emotionen aus. Auch hier hätte ich ein paar produktive Vorschläge: Staatsverschuldung, Staatsquote, Staatsausgaben, Steuer- und Abgabensätze, … – ich könnte ewig so weitermachen. Man kann das weiterhin auch gerne in grünen Farben zeichnen, für die Emotionen und so. Warum nicht?
Und weil der Temperatur-Grafik der „FAZ“ zufolge scheinbar alle über das Wetter reden: Gibt es irgendein oppositionelles Medium, das die Auswirkungen der Hitze auf die Polizeiliche Kriminalstatistik grafisch darstellt? Wäre doch ebenfalls ganz erhellend, zu sehen, wie im Sommer die Gewalt unter „vornehmlich jungen Männern“ explodiert. Oder ist das ein ganzjähriges Phänomen? Ich sehe schon, wir brauchen dringend einen Faktencheck!