Der gierige König Midas von Phrygien, so die griechische Sage, rang Dionysos, dem Gott des Weines und der Freuden, einen Wunsch ab: Alles, was er anfasse, solle zu Gold werden. Dionysos erfüllte dem König dessen Wunsch, der sich rasch als fatale Gabe herausstellte…
Der griechische Sagenschatz zählt leider nicht mehr zum Curriculum deutscher Schulen, doch trotzdem – oder gerade deswegen – wurde die Erzählung um König Midas vor einigen Jahren in diversen deutschen Subkulturen adaptiert: So spricht man etwa vom „Kotmidas-Effekt“, wenn sich das, was eine bestimmte Person anfasst, zuverlässig und ständig in – na ja, Sie wissen schon – verwandelt.
Das bringt uns dann schnurstracks zu Jan Böhmermann. Der Moderator einer Abendsendung im zwangsfinanzierten Staatsfernsehen hatte vor neun Jahren ein Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten vorgetragen und damit nicht nur seinen Arbeitgeber düpiert, sondern sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch einen festen Platz auf den Proskriptionslisten diverser türkischer Organisationen gesichert. Man kann aus diesem Vorfall die Theorie ableiten, dass Böhmermann seitdem nicht nur für Geld, sondern eben auch aus einer Art lebensnotwendiger Gefälligkeit den Inquisitor des ZDF gibt. Aber es ist gut möglich, dass das viel zu weit gegriffen ist. Denn vielleicht ist sich Böhmermann, trotz der 682.000 Euro zwangsfinanzierten Gage im Jahr, immer treu geblieben. Es gibt ja durchaus Menschen, die von Natur aus boshaft sind.
Seine Sendung „ZDF Magazin Royale“ soll so etwas wie die „Harald Schmidt Show“ für Millenials und Zoomer sein, doch wo Schmidt über Jahre hinweg seine Meisterschaft unter Beweis stellte, indem er sehr spitzen Humor mit einem Sinn für gesellschaftliche Marotten und Exkursen in die bessere Bildung verband, ist sein Zögling Böhmermann nichts weiter als eine ordinäre Dreckschleuder, deren wöchentliches Programm sich darin erschöpft, die von der Regierung markierten Feindpersonen zu denunzieren. Dieses professionelle „Anbräunen“, für das sich das Staatsfernsehen eine ganze Brigade von talentlosen „Comedians“ hält, führt immer öfter zum „Kotmidas-Effekt“.
Im Falle von Böhmermann erzählt sich die Sage wie folgt: Eines Tages dachte man sich in der Redaktion des „ZDF Magazin Royale“, dass die Zeit für die existenzielle Zerstörung eines reichweitenstarken, dissidenten YouTubers gekommen sei. Als Ziel erkor man den Kanal „Clownswelt“ und dessen Betreiber „Clownie“ aus. Dabei handelt es sich um einen jungen, netten und eloquenten Mann – mit dem ich in der Vergangenheit bereits die Ehre hatte –, der sich selbstverständlich hinter einem Pseudonym versteckt, weil das in der späten, postdemokratischen Bundesrepublik für Dissidente nun mal das Mittel der Wahl ist, wenn sie einem einigermaßen geregelten Leben nachgehen wollen.
Jedenfalls sprach sich die ZDF-Redaktion mit ihrem ideologischen Wurmfortsatz in der Netzredaktion der extrem linken Wochenzeitung „Die Zeit“ ab, und so begann das, was man dem Zuschauer später als „Investigativjournalismus“ verkaufen sollte. Das Umfeld von Clownie wurde ausspioniert, ehemalige Freunde ausfindig gemacht und schließlich lagen beim ZDF und der „Zeit“ Klarname, Adresse der Eltern, Universität und sogar der Name der Band, in der Clownie spielte, vor.
Weil sich das in einem Enthüllungsartikel über „radikal rechte Influencer“ so gut macht, besuchten radikal linke „Zeit“-Journalisten dann auch unangekündigt die Eltern von Clownie, um diese auf die Missetaten ihres Herrn Sohnes anzusprechen. Gut abgestimmt zum „Zeit“-Artikel, enthüllte dann auch Böhmermann in seiner Freitagabendsendung die Identität von Clownie.
Doch Jan „Kotmidas“ Böhmermann hat sich mit dieser Folge keinen Gefallen getan. Grund dafür ist weniger das „gefährdende Verbreiten personenbezogener Daten“ nach Paragraf 126a StGB – das würde ja einen intakten Rechtsstaat voraussetzen. Nein, sein regelrecht psychopathischer Redaktionsstil, seine geifernde Schadenfreude bei der Enthüllung von Clownies Identität und der damit intendierten Zerstörung von dessen Existenz, demaskieren den ZDF-Agitator samt dem Apparat, der hinter ihm steht, zur Kenntlichkeit.
Die Zeiten, in denen das „Anbräunen“ von Andersdenkenden durchweg von Erfolg gekrönt war, sind vorbei. 2025 hat sich im Internet längst eine dissidente Subkultur etabliert, die nicht nur den anerzogenen Reflex zur Distanzierung abgeschüttelt hat, sondern sich auch bereit zeigt, ihre Leute aufzufangen und zu unterstützen.
Und so trug es sich zu, dass Clownies YouTube-Kanal innerhalb von drei Tagen mehrere Zehntausend neue Follower erhielt. Außerdem wurde eine Unterstützungskampagne ins Leben gerufen, und auch die anderen Regierungskritiker, die in Böhmermanns Sendung diffamiert wurden, können auf eine breite Solidarität bauen. Diese resultiert nicht nur aus der Sympathie für diesen oder jenen YouTuber und dessen Beiträge, sondern auch aus dem Wissen, was „Doxing“ in einer Zeit bedeutet, in der linksextreme Terrorbanden quasi unbehelligt gezielte und brutale Angriffe auf Einzelne ausführen. Böhmermann und Konsorten sind sich der Folgen ihrer Doxing-Kampagnen voll und ganz bewusst. Nicht nur das: Sie heizen mit Nazivergleichen und Heraufbeschwörungen der angeblichen Wiederkehr des Dritten Reichs die Stimmung unter ihresgleichen an. Sie wollen Blut sehen.
Dass sich der Spieß aber auch umdrehen lässt, gehört zum letzten Akt der Kotmidas-Aufführung. Das „Sommerfeld-Lichtmeszsche Gesetz“ besagt, dass jeder Vorwurf der Linken nichts weiter als Projektion sei. So verhält es sich auch beim Doxing. Das ist so lange gut, wie es die Richtigen trifft. Trifft es hingegen die Falschen…

… ist es eine Waffe, wie die „Zeit“ bereits im Jahre 2019 zu mahnen wusste. Diese Waffe, derer sich Böhmermann, die „Zeit“ und viele andere extrem linke Medien bedienen, kann sich auch gegen ihre Nutzer richten. Wenige Stunden nach Böhmermanns Sendung kursierten dessen angebliche Adressdaten im Netz. Auch linke Politiker, die Böhmermanns Doxing-Kampagne offen unterstützen, sahen sich rasch mit jenen Mitteln konfrontiert, deren rücksichtslosen Einsatz sie zuvor gutgeheißen hatten.
Insgesamt zeigt sich hier eine Verrohung des politischen Diskurses, der in Wirklichkeit gar keiner ist. Linke beherrschen die Parteipolitik, die etablierten Kulturinstitutionen und einen Großteil der Medienlandschaft. Seit Jahrzehnten blockieren sie nicht nur konservative und rechte Meinungen, sondern gehen immer rigider, immer rücksichtsloser gegen diese vor. Dissidenten verlangt dieser Kampf ein gehöriges Maß an Kreativität und Anpassungsvermögen ab. Sie lernen dazu, weil sie es müssen.
Böhmermann muss das nicht, und selbst wenn – er könnte es gar nicht. Als Chefanbräuner wollte er lediglich Existenzen vernichten. Welcher Gott auch immer ihm die Gabe verliehen hat, er hatte Humor: Denn alles, was Böhmermann jetzt anfasst, wird zu Scheiße.
Was Böhmermann treibt ist eigentlich Terrorismus. Agitations-Terrorismus, versteckt hinter der Fassade angeblicher „Satire“, die sich jedoch als debil, niveaulos und absolut bösartig erweist. Wer meint, anderer Leute Existenz vernichten zu dürfen, weil ihm deren Meinung nicht passt, möge durch das Karma eines besseren belehrt werden.
Böhmermann hat einen krassen Nazi-Fetisch. Ihr müsst mal seine alten Sachen ansehen – wie den BDM-Haul… Tiefe Einblicke in seine Seele, die an irgendetwas leidet… Vermutlich einem SS-Opa oder so etwas… Armer Kerl…