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Bud Light hat ein Problem – Auch ihr könnt helfen

27. April 2023
in 3 min lesen

In den Staaten ist ein neuer Stern am Himmel der Werbeikonen aufgegangen: Dylan Mulvaney. Vor gut einem Jahr hat dieser seine Entdeckung kundgetan, in Wirklichkeit eine Frau im Männerkörper zu sein, woraufhin er begann, tägliche Videos über „Tag X als Mädchen“ zu machen. Weshalb der 26-Jährige darauf bestand, ein Mädchen anstatt einer Frau zu sein, wirft abgründige Fetisch-Fragen auf, aber das mal beiseite. In diesen Videos präsentiert er eine abstruse Veralberung von Weiblichkeit, die für tatsächliche Frauen beleidigender kaum sein könnte.

Seine erste Amtshandlung etwa bestand darin, „überteuerte Kleider“ zu kaufen. Wenn nicht wie eine absichtliche Verarschung wirken die Videos wie ein Imitationsversuch eines Menschen, der in einer Art Laborversuch sein Leben lang von jeglichen Frauen isoliert wurde und als Vorbereitung dann eine „Wendy“-Zeitschrift sowie 20 Thot-Tanzvideos auf TikTok konsumiert hat.

In einem weiteren Video beschwert er sich darüber, wegen der Beule, die seine männlichen Genitalien in seiner hautengen Frauenhose hervorrufen, komisch angesehen worden zu sein, und singt dann ein Lied darüber, „die Beule normalisieren“ zu wollen.

Die woken amerikanischen Konzerne liefen also, wie zu erwarten war, bei ihm Sturm, was ihm allein innerhalb der letzten Wochen Werbedeals mit Nike, Bud Light und vorgestern erst Maybelline verschafft hat. Alle ernteten Shitstorms, mit denen sie sicher auch gerechnet hatten, aber natürlich auch einen Haufen positive Berichterstattung in der Presse.

Eine dieser Firmen, Bud Light, hat sich jedoch ein wenig verkalkuliert: Es stellte sich heraus, dass amerikanische Biertrinker zu großen Teilen konservativ sind, was Bud Light sicherlich wusste. Was es nicht wusste, war, dass der Shitstorm weit über das Internet hinausgehen würde und diese Leute im ersten mir bekannten konservativen Boykott, der tatsächlich funktioniert, auch mobilisiert werden konnten. Diverse Musiker etwa schlossen sich dem Boykott an. Brantley Gilbert schmiss auf der Bühne eine Bud-Light-Dose mit den Worten „Fuck that shit“ zu Boden und nahm sich daraufhin ein Bier einer anderen Marke.

https://twitter.com/bennyjohnson/status/1647774187115761669

Die Menge jubelte. Riley Green änderte bei einem Konzert den Text eines seiner Lieder, in welchem sich nie endender Nachschub von Bud Light gewünscht wurde, zu einer anderen Marke. Auch hier tobte das Publikum vor Begeisterung.

https://twitter.com/TheNPCShow/status/1648912929797050372

Nicht nur kulturell, auch finanziell schlug der Boykott ein: In den ersten zwei Aprilwochen sank der Börsenwert des Bud-Light-Mutterunternehmens Anheuser-Busch um rund fünf Milliarden Dollar. Nach neuesten Verkaufszahlen hat die Kundschaft um 17 Prozent abgenommen. Das sind Zahlen, die eine Firma auf Dauer ruinieren. Und exakt das muss hier auch passieren, denn es geht hier um wesentlich mehr als nur eine Biermarke. Es geht um ein klares Zeichen, dass die politische Rechte eine relevante Macht ist, die dich beenden kann, wenn du dich mit ihr anlegst.


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Vielleicht auf sogar noch wichtigere Weise geht es auch darum, dass Konservative selbst begreifen, dass sie diese Macht besitzen und rein gar nichts nobel daran ist, sie nicht einzusetzen. Exakt das wird ihnen nämlich momentan auf Sendern wie Fox News, wo man mit Tucker Carlson gerade den reichweitenstärksten Host augenscheinlich aufgrund mangelnden Cuckings vor die Tür gesetzt hat, eingeredet. Von den armen Arbeitern und den Spendengeldern von Bud Light an die Republikaner ist die Rede, der Tenor ist: „Die gehören doch zu uns!“.

Nun, zum einen verteilt sich die Lobby-Knete von Anheuser-Busch fast zu gleichen Teilen auf die Republikaner und die Demokraten, und zum anderen: Wenn sie „zu uns gehören“, dann haben sie sich durch die Mulvaney-Kiste als Verräter geoutet. Und der Verräter steht sogar noch unter dem Feind. Eben weil es eine Firma ist, die vor allem in der Kundschaft enorm viele Berührungspunkte mit unserem Lager hat, können wir sie ja zerstören oder eben zum Einknicken zwingen, was hieße: „Transsexualität ist eine Geisteskrankheit, deshalb, für richtige Männer und richtige Frauen: Bud Light“. Das wäre die Schwelle für eine akzeptable Kapitulation.

Und obwohl es in Deutschland wenig bis kein Bud Light zu kaufen gibt, können auch wir hier unseren Teil dazu beitragen: Anheuser-Busch verkauft nämlich sehr wohl in Deutschland Bier. Um genau zu sein Beck‘s, Hasseröder und Franziskaner, um die drei großen Marken zu nennen. Außerdem natürlich Budweiser, aber auch Corona, Diebels, Leffe, Hoegaarden, Stella Artois, Löwenbräu, Spatenbräu und Haake-Beck sind von Anheuser-Busch. Und wenn wir ein Problem in Deutschland nicht haben, dann eine zu kleine Auswahl an Bieren. Jeder kann diese Marken boykottieren, ohne dass das sein Leben in irgendeinem Maße beeinträchtigen würde. Und gerade wenn man für gewöhnlich eines dieser Biere trinkt, wird in Anbetracht der Sache, um die es hier geht, und des Erfolges, den wir damit schon verbucht haben und noch verbuchen, das Ausweichbier noch mal so gut schmecken.

Shlomo Finkelstein

Shlomo Finkelstein wollte immer schon irgendwas mit Hass machen. Seit 2015 erstellt er als "Die vulgäre Analyse" Videos, und seit 2019 zusammen mit Idiotenwatch den Podcast "Honigwabe".

Belltower News schreibt über ihn: "Da er vorgibt, sein Hass sei rational begründet, sind besonders junge Menschen der Gefahr ausgesetzt, die Thesen für bare Münze zu nehmen und sich so zu radikalisieren."

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