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Die Wagenknecht-Partei – Der Blitzableiter des woken Kartells

19. Oktober 2023
in 3 min lesen

Nun ist es also offiziell: Wie die „Bild“ bereits vor gut einem Monat leakte, woraufhin Wagenknecht es damals noch halbherzig abstritt, steht ihre eigene Partei nun in den Startlöchern. Diese Meldung traf damals schon mitten in den Durchmarsch der AfD in den Umfragewerten, der sich in den fünf Wochen seitdem weiter fortsetzte und auch schon bei den Wahlen in Bayern und Hessen erfreulich deutlich zum Tragen kam. Laut dem „Spiegel“ wird sie die Gründung des „Bündnisses Sahra Wagenknecht“ kommenden Montag auf der Bundespressekonferenz bekanntgeben.

Da sie stets jede Zusammenarbeit mit der AfD ablehnte und sogar bei AfD-Anträgen, die sie inhaltlich voll unterstützte, einen Bückling vor den Medien machte und dagegen stimmte (wie bei dem Antrag der AfD gegen die Impfpflicht, gegen die sie sich selbst monatelang in Videos gewandt hatte), bedeutet das im Klartext: Jede Stimme für diese nominelle Anti-Woke-Partei versickert in einem weiteren Oppositions-Splitter, der mit der einzigen Opposition von relevanter Größe im Parlament nicht kooperiert.

Oder, im noch klartextigeren Klartext: Ihre Partei wird ein Staubsauger für die Kartellparteien sein, der Stimmen von Wackelkandidaten unter potenziellen AfD-Wählern schluckt und verpuffen lässt. Ob sie das damit intendiert oder nicht. Dessen scheint man sich auch in den Medien recht sicher zu sein; im „Focus“ etwa schreibt man:

„Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar wird sie es jetzt wirklich tun, wie der ‚Spiegel‘ meldet.“

Um dieses Wohlwollen des Mainstreams behalten zu können, wird sie diverse Grenzen achten müssen, die auf „der woken Agenda nicht wirklich wehtun“ herunterkochen. Zum einen natürlich weiterhin Abgrenzung von der AfD und Ausschluss jeder Kooperation mit dieser, zum anderen im Wesentlichen die roten Linien für geduldete Systemkonservative, die ich hier schon einmal umrissen habe.

Die Kurzform: Keine Forderung nach Remigration, sondern nur nach Integration. Keine biologischen Erklärungen für gesellschaftliche Unterschiede wie die zwischen Männern und Frauen, sondern nur soziale. Hält sie sich nicht an diese Schmerzgrenzen, wird der Mainstream sie ruck, zuck auf das Verpöntheitsniveau der AfD abschieben. Und wird sie das tun? Nun, das führt uns zu der vielleicht interessantesten Frage, die ich ja gerade schon in einem Halbsatz anschnitt: Was sind denn nun wirklich ihre Intentionen? Ich glaube, das beantworten zu können.

Ich denke nicht, dass Wagenknecht ein kryptowokes U-Boot ist. Was allerdings nicht wirklich besser ist: Ich denke, Wokeness und ihre Auswirkungen, abseits von denen auf den Erfolg ihrer eigenen Partei, sind Wagenknecht vollkommen egal – kann auf sein, kann zu sein, Hauptsache, ökonomisch wird der Laden hier auf stramm links gezogen. Ich denke, die Zerwürfnisse in der Bevölkerung, die Wokeness hervorrufen, sind für sie nur ein Vehikel, um sich profilieren und auf dem Rücken dessen ihre Wirtschaftspolitik an den Mann bringen zu können.



Ich denke, sie fand es politstrategisch albern und dumm von ihrer (bald ehemaligen) Partei, sich mit wokem Zeug unbeliebt zu machen, während die Leute, die das geil finden, bei den Grünen dasselbe in Grün bekamen, und präferiert eine andere Strategie zur Erreichung davon unabhängiger politischer Ziele: die der normal gebliebenen Frau aus dem Volk, die das auch alles scheiße findet und sich um die echten Probleme der Leute kümmert – die, natürlich, in ihrer Welt vor allem anderen im Wirtschaftssystem verortet sind.

Denn wäre ihr etwa der kulturelle Erhalt eines Deutschlands wichtig, das man in ein paar Generationen noch wiedererkennen würde, …

… hätte sie dann eine Frau wie Ulrike „Scheidenherpes“ Guérot als EU-Spitzenpolitikerin rekrutiert, die nach der Massenmigration von 2015 von einer „europäischen Grenzenlosigkeit“ träumte, in der den Migranten eigenes Bauland zugewiesen wird, damit „Neu-Damaskus und Neu-Aleppo, Neu-Madaya inmitten von Europa“ entsteht? „Oder auch Neu-Diyarbakir oder Neu-Erbil und ­Neu-Dohuk für die kurdischen Flüchtlinge. Vielleicht auch Neu-Kandahar oder Neu-Kundus für die afghanischen Flüchtlinge oder Neu-Enugu oder Neu-Ondo für die nigerianischen Flüchtlinge“?

Wenn sie die Gleichmacherei der Geschlechter wirklich tiefgreifend ablehnen würde, hätte sie dann eine Frauenquote im Bundestag goutiert und sich hinter die bereits eingeführte Frauenquote in Unternehmensvorständen gestellt?

All diese Dinge sind für sie im Mindesten verhandelbar, wahrscheinlich sogar irrelevant, solange sie wirtschaftlich ihre Ziele vorantreiben kann. Sich dagegen aussprechen tut sie in erster Linie, weil sie weiß, dass sie in der Arbeiterklasse enorm unbeliebt sind. Und ein „egal“ wird keine Delle in die kranke Agenda machen, die uns aus dem Machtbollwerk westlicher Institutionen, Medien und Einheitsparteien überrollt.

Shlomo Finkelstein

Shlomo Finkelstein wollte immer schon irgendwas mit Hass machen. Seit 2015 erstellt er als "Die vulgäre Analyse" Videos, und seit 2019 zusammen mit Idiotenwatch den Podcast "Honigwabe".

Belltower News schreibt über ihn: "Da er vorgibt, sein Hass sei rational begründet, sind besonders junge Menschen der Gefahr ausgesetzt, die Thesen für bare Münze zu nehmen und sich so zu radikalisieren."

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