Dunkel
Hell
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Keine Dreadlocks für Weiße!

24. März 2022
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Eigentlich wollte die Sängerin Ronja Maltzahn an diesem Freitag für die Gören von Fridays for Future in Hannover singen. Sie selbst wirkt wie eine typische Vertreterin der linksalternativen Ökoszene: sanfte Stimme, die die Natur besingt, zierliche Figur, aus der weißen Mittelschicht stammend und Dreadlocks tragend. Letzteres wurde ihr zum Verhängnis, denn die Vertreter von Fridays for Future Hannover luden sie aufgrund ihrer Frisur wieder aus, wie Maltzahn am Mittwoch sagte.

Sie veröffentlichte dabei einen Chatverlauf, in dem FFF ausführte, weshalb die Dreadlocks ein Problem darstellen. Kurz gesagt: Rastalocken wurden von Negern während der Kolonialzeit getragen, sie seien deswegen ein Teil der „Identität von schwarzen Menschen“ und ein Zeichen der Unterdrückung von Negern durch Weiße. Wenn nun ein Weißer Rastalocken trage, sei dies „Kulturelle Aneignung“ (im englischen Original „Cultural Appropriation“). Eine absolute Sünde im Dunstkreis des heutigen woken Linksliberalismus.

Aber warum sollte uns das kümmern? Sollte es nicht, je mehr sich der Gegner wegen solcher Possen gegenseitig zerfleischt, umso besser. Was mich vielmehr interessiert und auch aufregt, sind die Reaktionen kurzsichtiger, liberalkonservativer Naivlinge. Politiker und Akteure aus dem Lager der Unionsparteien, aber auch aus dem bürgerlich-liberalen Lager der AfD hatten nichts Besseres zu tun, als den Linken die „No-u“-Karte auszuspielen.

Das übliche Geblubber derjenigen, die die Dynamik des politischen Machtkampfes nicht durchschauen (können), folgte: Die Linken seien Rassisten, faschistoid/faschistisch (ein Vorwurf, der mich ganz besonders aufregt…), intolerant, et cetera. Tja, scheinbar haben die Libkons immer noch nichts begriffen. Sie spielen immer noch nach den Regeln des Gegners, anstatt eigene Regeln aufzustellen. Sie verstehen nicht, dass er unfair spielt. Daher bringt es nichts, den Linken Doppelmoral vorzuwerfen und sich dann auch noch zu brüsten, die wahren Antirassisten zu sein (und damit das Framing des Gegners zu übernehmen).

Stattdessen sollten wir in die Kerbe, die die Linken bei ihren Zankereien aufbrechen, noch weiter mit dem Hammer hineinschlagen. Ja, Weiße sollten wirklich keine Dreadlocks tragen. Nein, wir sind keine Antirassisten und wollen auch keine sein. Und ja, wir wollen die Macht der Linken wirklich brechen und nach unseren eigenen Regeln spielen!

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…

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