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Medizin gegen den Panikmodus

22. Februar 2022
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Es ist schon skurril: Die Deutschen, einst das Volk furchtloser Denker, gehören spätestens seit der Corona-Krise zu den weltweit größten Angsthasen und verkriechen sich am liebsten unter der Bettdecke. Trotzdem posaunen sie herum, ihre Weltoffenheit kenne keine Grenzen. Dabei ist Weltoffenheit nur etwas für mutige Menschen, die gern Risiken eingehen, Abenteuer mögen und für ihre Wagnisse belohnt werden wollen.

Wie das alles gekommen ist und zusammenpasst, klärt nun eine neue Studie. Angefertigt hat sie die konservativ-freiheitlich-patriotische Denkfabrik „Recherche Dresden“. Die Denkfabrik, geführt vom 36-jährigen Medien- und Wirtschaftswissenschaftler Felix Menzel, gibt quartalsweise ein Magazin heraus. In diesem Magazin mit dem Titel „Recherche D“ wird aktuell auf 52 Seiten der Weg von der Risiko- zur Angstgesellschaft facettenreich geschildert.

Unter Zuhilfenahme des leider recht unbekannten Soziologen Frank Furedi lautet dabei eine von drei Kernthesen: Die begriffliche Erfindung der Risikogesellschaft leitete Mitte der 1980er-Jahre nach Tschernobyl die Geburt der Angstgesellschaft ein. Seitdem herrscht in Umwelt-, Gesundheits- und Politikfragen eine kaum auszuhaltende Dauerhysterie.

Das Zeitalter der Risikogesellschaft mit einer mathematischen Kalkulation von Chancen und Gefahren sei indes eher Anfang des 20. Jahrhunderts in voller Blüte anzutreffen gewesen. Wobei der Glaube an die Mathematik natürlich auch Schattenseiten habe und zu den Katastrophen der letzten einhundert Jahre beitrug, erläutert die Studie schlüssig.

Überraschenderweise beginnt die Studie allerdings mit einem Kapitel über Biologie. Mit Irenäus Eibl-Eibesfeldt (1928-2018) wird ausgeführt, warum der Mensch per se ein riskiertes Wesen ist und zwischen Umweltgebundenheit und Weltoffenheit schwanke.

Mit diesem Werkzeugkasten lassen sich erstaunlich viele Politikfelder einer Risikoanalyse mit verblüffenden Resultaten unterziehen: Wer sollte das (finanzielle) Risiko von Migrationen tragen? Wie sollte mit den Restrisiken der Kernenergie verfahren werden? Warum drohen regelmäßig Crashs an den Finanzmärkten? Und: Warum zählt Einsamkeit seit jeher zu den größten Risiken des Lebens?

Furios an der vorliegenden Studie ist der interdisziplinäre Zugriff. Einsichten der Biologie, Philosophie, Psychologie, Geschichts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften werden klug kombiniert. Daher ist dieses aufwendige Projekt ein Kontrastprogramm zum populistischen Alltag des nonkonformen Meinungsspektrums. Wer unter die Oberfläche aktueller Probleme schauen möchte und den omnipräsenten Panikmodus satt hat, sollte also zugreifen!

Stefan Nguyen

Endlich ein Ausländer im Team und wir müssen uns die Rassistenvorwürfe nicht mehr anhören. Nguyen ist leider nur Viertelvietnamese, hat aber vieles von der asiatischen Mentalität geerbt. Jeden Tag 14 Stunden arbeiten. Schlafen ist für Verlierer. Stefan hat einen Bachelor in International Economics und arbeitet derzeit im Ausland. Wenn er überhaupt einmal Zeit hat, schreibt er in der Print.

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