In den letzten Wochen hat sich die KRAUTZONE intensiv mit den Geschehnissen in Afghanistan auseinandergesetzt. Fechter und Vogel resümierten über den Einsatz der Bundeswehr, Veteran Reinhardt erzählte über seine Einsatzerfahrung und Kuntze nahm mit seiner Frage “Quo vadis?” die Vereinigten Staaten ins Visier. Afghanistan wird bei uns ein Thema bleiben, auch wenn Schlagzeilen, wie die der FAZ, mittlerweile unter “ferner liefen” firmieren.
Kurzfassung: Heiko Maas, seines Zeichens Außenminister, eilt derzeit von Failed State zu Failed State, um die Trümmer seiner Arbeit mit Geld zu kaschieren. Nicht mit seinem eigenen Geld, versteht sich. Für seine Unfähigkeit zahlt die Bundesrepublik Deutschland, also Du und ich.
Deutschland? Die Idioten zahlen doch für alles!
Heikos Tour d’echouer erfuhr in Pakistan, in der westlichen Dialektik ein Freund der Amerikaner und zugleich treuer Unterstützer des islamischen Terrorismus, einen herben Dämpfer: Dort möchte man keine afghanischen Flüchtlinge aufnehmen, höchstens beim schnellen Transit derselben zeigt man sich willig. Und das wird nicht billig.
Ob sich Usbekistan und Tadschikistan, in denen die deutsche Regierungsmaschine zuvor gelandet war, gegenüber der Aufnahme von Millionen Afghanen offen und herzlich gezeigt haben, ist anzuzweifeln.
Bei meinen Gesprächen in #Tadschikistan haben wir eine enge politische Zusammenarbeit in der #Afghanistan-Krise vereinbart. Wir werden die Länder der Region und die Menschen in Afghanistan unterstützen und stellen dafür 500 Mio. € an Soforthilfe bereit. pic.twitter.com/ATttt7VRtB
— Heiko Maas 🇪🇺 (@HeikoMaas) August 30, 2021
Es wird laufen wie immer: Händeschütteln, in die Kameras lächeln, das Geld (500.000.000 Euro!) der deutschen Vollidioten annehmen und anschließend einen Dreck auf Vereinbarungen geben. Kann man es ihnen verübeln? Maas hat nichts im Rücken. Er kommt als Bittsteller.
Ein Totalausfall im Maßanzug
Jetzt leiert unser glorreicher Außenminister Verhandlungen mit den Taliban an und bevor wir uns der Sache annehmen, noch ein paar Worte zur Rolle von Heiko Maas kurz vor dem Höhepunkt des Afghanistan-Desasters. Am 9. Juni antworte der Außenminister im Bundestag auf die Frage eines FDP-Abgeordneten, wie mit den afghanischen Ortskräften zu verfahren sei: „All diese Fragen haben ja zur Grundlage, dass in wenigen Wochen die Taliban das Zepter in Afghanistan in der Hand haben werden. Das ist nicht die Grundlage meiner Annahmen.“
Die Taliban sind nicht erst seit August oder Juli auf dem Vormarsch. Sie sind es auch nicht erst seit Juni. Die Taliban breiteten sich in dem Moment wieder aus, als der Truppenabzug der NATO-Streitkräfte eingeleitet wurde. 2011 nahm die USA Verhandlungen mit der Terrororganisation auf und begann gleichzeitig mit dem schrittweisen Abzug ihrer Truppen.
2015 hatte die afghanische Regierung bereits über ein Drittel ihres “Staates” keine Kontrolle mehr. Im August letzten Jahres befanden sich gerade mal noch 40% der Bezirke des Landes unter Regierungskontrolle. Zu diesem Zeitpunkt erwirkte der Verhandlungsdruck der Terrororganisation die Freilassung von 400 ihrer Mitglieder!
Schwach und unfähig
Heiko Maas und sein Auswärtiges Amt haben von all dem nichts mitbekommen. Was jedem normal denkenden Bürger in unserem Land klar war, muss für die Gender- und Sozialwissenschaftler im Ministerium wie Quantenphysik geklungen haben.
Als dann letzten Monat der Abzug der restlichen Soldaten und Mitarbeiter etwas – sagen wir mal: chaotisch – verlief, trat unser Gernegroß vor die Kameras und stellte fest: “Wir alle – die Bundesregierung, die Nachrichtendienste, die internationale Gemeinschaft – wir haben die Lage falsch eingeschätzt.“
Er oder ein Juso seines Social-Media-Teams twitterten vor einigen Tagen die neuesten Erkenntnisse in Sachen Außenpolitik. Drei Jahre und ein großes Desaster später ist Heiko Maas also in der Lage ein paar Suggestivfragen aneinanderzureihen:
Für mich gibt es eine Lehre aus den Ereignissen: Wozu sind militärische Einsätze geeignet? Um eine terroristische Bedrohung, einen Krieg zu beenden? Sind sie geeignet, unsere präferierte Staatsform zu exportieren? Das ist in #Afghanistan offensichtlich gescheitert. @HeikoMaas pic.twitter.com/giDmVzB9Yl
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) August 31, 2021
Deutschland hat fertig
Statt einmal im Leben Verantwortung zu übernehmen, sich vor laufender Kamera zu entschuldigen und den Rücktritt zu verkünden, demütigt Heiko Maas unser Land ein letztes Mal: Allen ernstes will er die Zahlung von Entwicklungshilfe an Afghanistan wieder aufnehmen, wenn im Gegenzug die Regierung “nicht nur“ aus Taliban besteht.
In einfache Sprache übersetzt: Millionen, wenn nicht Milliarden Euro Steuergeld sollen in ein Land gepumpt werden, damit eine Regierung aus Terroristen, die wir 20 Jahre lang bekämpft haben, ein paar Marionetten aufstellt. Wahrscheinlich glaubt Heiko Maas wirklich, dass die neue afghanische Regierung mit dem Geld Mädchenschulen baut und Genderstudies fördert.
Natürlich, der Mann wird nach der Bundestagswahl im September abgesägt. Aber auch wenn es hier scheinbar nur um einen Monat geht – was für ein Failed State sind wir mittlerweile geworden? Afghanistan, nur mit Geld, sozusagen. Und Genderstudies.