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In Deutschland geht das Licht aus

5. Februar 2021
in 2 min lesen

Endlich wieder Weltmeister! Während Jogis Jungs zuletzt kläglich gescheitert sind, wurden in Berlin alle Vorbereitungen für Deutschlands energiepolitischen Triumphzug getroffen und siehe da, der erste Platz auf dem Treppchen kommt wieder heim ins Reich.

Eine Preisanalyse des Vergleichsportals Verivox, auf Grundlage der Daten des Energieunternehmens Global Petrol Prices, zeigt, dass sich der Strompreis in Deutschland seit der Regierung Schröder mehr als verdoppelt hat. Derzeit ist Strom hierzulande sage und schreibe 163 Prozent (!) teurer als im weltweiten Durchschnitt. Während deutsche Verbraucher und Unternehmen mittlerweile über 32 Eurocent (in der unteren Grafik werden noch Zahlen aus dem letzten Jahr verwendet) für die Kilowattstunde berappen müssen, sind es im internationalen Durchschnitt gerade einmal 12 Cent.

Wir sind mal wieder spitze!

Wer jetzt einwendet, man müsse ja Kaufkraft und Preisniveau berücksichtigen: Zum einen spielen diese Faktoren, beispielsweise für international agierende Unternehmen, eher insofern eine Rolle, als dass günstiger tendenziell auch attraktiver ist, zum anderen geht der Spitzenplatz innerhalb der G-20-Staaten (mit denen man sich hauptsächlich zu messen hat) auch kaufkraftbereinigt nach Deutschland.

Dass die Stromkosten hierzulande explodieren, liegt dabei vor allem an der kontinuierlichen Abschaltung der kostengünstigen Atomkraftwerke und der enormen Abgaben- und Umlagenlast, die mittlerweile mehr als 50 Prozent des Strompreises ausmacht.

Insgesamt umfassen staatliche Bestandteile des Strompreises wie Steuern, Abgaben und Umlagen inzwischen 54 Prozent der Gesamtkosten. Darin enthalten sind die Stromsteuer, die Konzessionsabgaben an die Kommunen sowie die Abgaben, die sich aus dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), der Verordnung zu abschaltbaren Lasten (AbLaV), der NEV-Umlage, der Offshore-Netzumlage und der Mehrwertsteuer ergeben.

Die großen Industrieländer wie die USA (13 US-Cent), China (0,08 c) oder Russland (0,06 c) reiben sich angesichts des hiesigen Energiemasochismus die Hände. Energieintensive Unternehmen suchen trotz halbherziger Vergünstigungen (z.B. Befreiung von der EEG-Umlage) längst nach alternativen Standorten. Ein wirtschaftliches Desaster, zumindest wenn in der Politik überhaupt noch ein Interesse daran besteht Schlüsselindustrien wie Maschinenbau und Chemie weiterhin im Land zu halten.

In unseren deutlich günstigeren Nachbarländern Frankreich (22 c), Polen (20 c) und Österreich (25 c) werden bereits die potentiellen Industrieflächen begutachtet, auf die die Produktionsstandorte hiesiger Unternehmen in Zukunft verlagert werden können.

Sollen sie halt Kerzen benutzen

Neben den Unternehmen leiden besonders die Geringverdiener unter den hohen Abgaben, weil sie häufiger in energieintensiven Branchen beschäftigt sind und ein immer größerer Teil ihrer potentiellen Gehälter von den Betrieben für Strompreise aufgewendet werden muss – sofern diese überhaupt noch in Deutschland produzieren.

Außerdem geben Geringverdiener einen deutlich größeren Anteil ihres Gehalts für Stromkosten aus als Besserverdiener, weshalb sie durch die steigenden Preise doppelt unter Druck geraten. Die deutsche Klimapolitik findet also zum Großteil auf den Köpfen von Geringverdienern statt, was grüne Lobbyisten geflissentlich ignorieren.Strompreis2.jpg

Schließlich werden die Grünen vor allem von der sich aus Beamten und staatsnahmen Angestellten rekrutierenden Oberschicht gewählt. Ihr aktivistischer Wurmfortsatz, die “Fridays for Future”-Bewegung wird nicht nur medial gefördert. Die Führungsfiguren Luisa Neubauer und ihrer Cousine Carla Reemtsma entstammen entfernt der vermögenden Reemtsma-Familie. Was der Strom, der bekanntlich aus der Steckdose fließt, kostet, kann ihnen egal sein.

Wer selbst von den Folgen der eigenen Politik kaum betroffen ist, den kümmern diese zumeist wenig. So dürfte sich die Rallye am deutschen Strommarkt auch in Zukunft fortsetzen und der Wirtschaftsstandort Deutschland weiterhin geschwächt werden.

Hannes Plenge

Hannes, geborener Hannoveraner und mittlerweile stolzer Lüneburger, bereut es jeden Tag aufs Neue, nicht vor Jahren seine Kohle in Bitcoins gesteckt zu haben. Jetzt muss er mit Mitte 30 noch immer einem Beruf nachgehen – auch „Wirecard“ half dem Frugalisten in spe nicht wirklich weiter. Der nicht immer kaltblütige Norddeutsche verfügt über ein stolzes Punktekonto in Flensburg, da er es sich als anständiger Libertärer zur Aufgabe gemacht hat, gegen staatlich festgelegte Geschwindigkeitsbeschränkungen anzukämpfen.

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