Christoph Walz spielt gerne den bösen Fanatiker. Ob SS-Führer oder Kopfgeldjäger, er wird immer dann gebucht, wenn man einen leicht gestörten systemtreuen Fiesling braucht. Seit einigen Jahren ist er in Hollywood angekommen und scheint auch deren Realitätsferne und Abgehobenheit angenommen zu haben.
In der GQ sprach der österreichische Schauspiel-Export über sein Leben in der Coronakrise. Wie es sich für einen Hollywood Star gehört, konnte Walz es natürlich nicht lassen, systemtreu auf diejenigen einzuhämmern, die das Establishment seit Monaten diffamiert.
„Diese Leute, die sich Querdenker nennen, denken entlang des Brettes, das sie vorm Kopf haben. Der ist nicht quer. Der ist einfach nur deppert.“
Merkwürdigerweise zeigt er im selben Interview kurz vorher aber Verständnis für Kritiker der Lockdowns:
„Es wird viel zäher werden. Und die Pleitewelle, die kommt erst. Das wird wirklich eine Katastrophe.“
Offenbar sind die Querdenken-Demos für Waltz nur eine Ansammlung an Irren, die einfach gegen alles sind. Dass darunter aber fast nur Menschen sind, die Sorge vor den fatalen Folgen der Maßnahmen haben, die sich eben auch in der Pleitewelle zeigen, scheint Waltz nicht kapiert zu haben.
Offenbar erkennt er das eigene Brett vor dem Kopf nicht und ist damit seinen unempathischen Rollen gar nicht mal so fern.