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Weltklimakonferenz in Glasgow: Nichts als heiße Luft

5. November 2021
in 3 min lesen

„Welches Schweinderl hätten Sie denn gern“? Früher war das ein geflügeltes Wort dafür, sich etwas wünschen zu dürfen. Wird heute keiner mehr kennen, das heitere Beruferaten in der Sendung „Was bin ich“. Da durfte sich mit dieser Frage der Befragte ein Sparschweinchen aussuchen in welches dann jedes Mal ein 5-Mark-Stück verschwand, wenn er auf eine Frage mit Nein antworten musste. Oh Gott, ich merke gerade, bloß nicht von früher erzählen, ganz gefährlich für alte Leute – ein mitleidiges Lächeln ist gesichert.

Heute heiteres Temperaturraten. Bei der jetzt stattfindenden Klimakonferenz in Glasgow wird für die große Show der Weltuntergangspropheten alles aufgeboten was geht. Umfrage unter „Experten“ des Weltklimarates (das sind diejenigen, die den Panikmodus mit ihren Untersuchungen ständig befeuern): 60% sagen 3 Grad Erderwärmung bis 2100 voraus, 20% meinen, es wären 2 Grad und 4% erwarten 1,5 Grad Erderwärmung (selbstverständlich nicht repräsentativ, es ist also noch Luft nach oben). Nanu? Hatte man sich nicht 2015 in Paris auf 1,5 Grad geeinigt? Die Umfrage zeigt, selbst die „Experten“ wissen nichts Genaues – wichtig ist nur die ständige Verschärfung der Horrorszenarien.

Mit dem Privatjet zur Klimarettungskonferenz

400 Privatjets aus aller Welt werden in Glasgow landen. Der amerikanische Präsident fährt mit einer Autokolonne aus 85 SUV´s vor. Sogar innerhalb Großbritanniens müssen sie fliegen, die Wichtigen. Die Chinesen und Russen werden beschimpft, weil sie nicht teilnehmen, dabei ist ihre Nichtteilnahme bereits ein großer, eigener Beitrag zur CO2-Einsparung.

Die wohlfeil Gratismutigen aus der Menschenrechts- und Klimasekte dürfen nicht fehlen. Dass diese Bewegung alle Merkmale einer Sekte aufweist, hatte ich bereits an anderer Stelle geschrieben. Seltsamerweise treten diese Jünger nur dort auf, wo es für sie persönlich nicht weh tut – in den schwachen westlichen Demokratien. Noch nie hat jemand diese „Aktivisten“ in China oder den arabischen Ländern gesehen.

Die Sektenführer sind vorlaute, kesse Mädels, die meinen, mit Fanatismus mangelndes Wissen um naturwissenschaftliche Fakten und Zusammenhänge übertünchen zu können. Schon die fanatische Verteidigung des irrwitzigen Atomausstiegs – kein anderes Land folgt Deutschland auf diesem Wege – zeigt, wie verbohrt und faktenbefreit der gesamte deutsche Ableger der Klimakämpfer ist. Mit dem goldenen Löffel im Mund geboren, werden Greta Thunberg und die beiden Cousinen aus der Reemtsma-Dynastie nie am eigenen Leibe verspüren müssen, was sie ihren Jüngern und dem Rest der Menschheit an Entbehrungen zumuten wollen.

Durchhalten, bis zum letzten Windrad!

Deutschland ganz speziell möchte gern der Musterknabe sein, auf Biegen und Brechen halten wir am 1,5 Grad-Ziel fest. Wir tragen zwar nur 2% zum weltweiten CO2 Ausstoß bei, aber egal, wir geben alles: Ausstieg aus der Kohle am besten noch heute; keine Atomkraft; überall Windräder und das Land damit zum hässlichsten der Welt machen. Was es kostet, spielt keine Rolle. Ob wir demnächst im Winter frieren, einen Total-Blackout bekommen oder den Strom kontingentieren müssen, die Deutschen waren in ihrem Fanatismus schon immer die besten. Sie glauben doch ernsthaft, sie könnten die Technologieführerschaft für die sogenannten erneuerbaren Energien (schon das ist Unsinn – Energie ist nicht erneuerbar) übernehmen und alle Länder stünden danach Schlange.

Alle anderen lachen sich ins Fäustchen. Kaum jemand folgt in dieser Weise, China und Indien, die größten Umwelt-Dreckschleudern lassen sich Zeit bis 2060/70. Alle anderen sind schlau, sie holen erst einmal den Industrialisierungsrückstand auf, bevor sie über Klima nachdenken. Klima- und Umweltschutz ist wahrlich ein globales Thema – an dieser Stelle scheint die Globalisierung aber zu versagen – jeder ist sich selbst der Nächste. Nur Deutschland ist bereit, aus Angst vor dem Tode Selbstmord zu begehen.

Viel zu wenig redet man über Umweltverschmutzung, die Vermüllung der Meere mit Plastik und schon gar nicht über den großen rosa Elefanten im Raum, die Überbevölkerung. Die Menschheit muss anfangen, sich auf den Klimawandel vorzubereiten und Schutzmaßnahmen ersinnen. Die jetzigen Zielstellungen binden Kräfte, die an anderer Stelle sinnvoller wären.

Globalisierung bedeutet Umvolkung

Früher dachte ich, die Globalisierung ist vollendet, wenn man bei einer 360°-Drehung, egal wo auf diesem Planeten (ähnlich wie in den USA, nur da ist es eine Flagge), das goldene M von McDonalds sieht. Heute bin ich anderer Meinung. Der afrikanische Bevölkerungsüberschuss wird in Europa abgeladen. Wie das aussieht, wird uns bereits in Werbeclips gezeigt – kräftiger, schöner, schwarzer Mann und ihn anhimmelnde weiße Frau. Europa und speziell Deutschland deindustrialisiert, statt Bäumen Windmühlen, statt Autos Fahrräder.

Die Globalisierung ist vollendet, wenn das Mittelmeer ein afrikanischer Binnensee ist und wir in Deutschland die T-Shirts für die Chinesen nähen – nur das Klima, das haben wir dann nicht gerettet.

Udo Holm

Glücklicher Privatier und Hobbyschreiber mit grimmigem Humor und zunehmender Altersmilde. Geboren im grünen Herzen Deutschlands als Grün noch die Farbe der Blätter und nicht die Beschreibung eines Geisteszustandes war. Als guter Beobachter erkennt er seine Schweine am Gang und lässt sich nichts mehr vom Pferd erzählen. Lebt in Berlin und schreibt im "Spiegelsaal".

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