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CC BY-SA 3.0, Daniel Biskup, Wikicommons

Lambrecht weg – Was verspricht sich die Regierung von Pistorius?

18. Januar 2023
in 2 min lesen

Na, was hab’ ich gesagt? Wenn die „Tagesschau“ deinen Namen als Ampelpolitiker in einem Zusammenhang mit „Rücktritt“ erwähnt oder, wie bei Lambrecht Anfang des Monats, diesen sogar fordert, dann bist du Toast. Die Frage ist nur weiterhin, warum. Den eigenen Sohn, während der gemeine Pöbel dazu angehalten ist, für die Freiheit zu frieren, in Regierungsmaschinen in den Urlaub zu kutschieren, war ja nur eine „angebliche Panne“. Aber das Ansteckmikro an Silvester auszulassen und ein wenig holprig die selben Standard-Phrasen zu dreschen wie ein paar Tage zuvor erst Steinmeier, das war dann doch zu viel des Guten.

Bevor ich das Video selbst gesehen habe und nur unter dem Eindruck der Presseüberschriften hatte ich so ungefähr das Bild gewonnen, dass Lambrecht besoffen durch Berlin getorkelt sei und so etwas gegrölt hätte wie „Putin, du Fresse, mach’ ma Krieg zu, Krieg soll zu sein!“. Das Video, um das es dann tatsächlich ging, war in seiner Unbedarftheit bestenfalls einen kleinen Schmunzler wert.

Insofern wirkte es von Anfang an wie ein abgekartetes Spiel. Spekulationen in die Richtung, sie habe sich in Sachen Waffenlieferungen permanent quergestellt, tauchten rasch auf, aber bislang noch nichts Handfestes. Am Montag war es dann so weit: Nach vier Tagen Berichterstattung über angebliche Rücktrittspläne, von der das ZDF selbst sagt, sie könnte genauso gut als selbsterfüllende Prophezeihung der letztendliche Auslöser ihres Ausscheidens gewesen sein, warf sie dann hin.

Der Nachfolger wurde binnen 24 Stunden ernannt: Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius übernimmt das Amt. Verständlich, zumal er Silvester eine wesentlich souveränere Figur abgab, als er die migrantischen Ausschreitungen einem „rechtsextremen Milieu“ andichtete. Die Impfpflicht bezeichnete er als „einzige Chance, diesen Virus endlich in den Griff zu kriegen“. Der AfD warf er vor, „genau dasselbe zu versuchen wie die NSDAP, weil eine Ex-AfD-Abgeordnete sich eine Whatsapp-Gruppe mit Opa Heinrich und seinem Ravioli-Schrank teilte. Die Partei bestehe aus „Feinden der Demokratie“, derer Versuche, die Polizei zu infiltrieren, man Herr werden müsse, indem man die Polizei verjünge und möglichst viele junge Frauen und Migranten einstelle – fast so, als würde der ganze Feminismus und Antirassismus gewissen anderen politischen Zielen dienen, als nur den armen Frauchen und braunen Loiden beizustehen.



Warum genau Lambrecht nun weg musste, werden wir in den kommenden Wochen sehen. Was einige Medien sich davon versprechen, war ja vorprogrammiert:

„Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat die einmalige Chance, mit einer historischen Ankündigung anzureisen und grünes Licht für Panzerlieferungen zu geben. Viel Zeit haben die Ukraine und ihre Partner nicht, die noch brutalere und blutigere Phase des Krieges steht bevor. Deutschland kann sich eine weitere Zurückhaltung nicht mehr leisten“

… so schrieb der „Focus“ direkt am Tag von Pistorius’ Ernennung.

Sollten jetzt wirklich schlagartig deutsche Kampfpanzer in den Osten rollen, dann würde aus dem Geschmäckle, das sich aus den kuriosen Umständen des Wechsels an der Spitze des Ministeriums sowie besagten Gerüchten über Lambrecht ergibt, so langsam ein starkes Aroma, und nicht gerade ein wohlschmeckendes. Schon diesen Freitag könnte es so weit sein: In Ramstein wird Pistorius sich mit weiteren Verbündeten der Ukraine treffen, um die weitere Unterstützung zu besprechen.

Shlomo Finkelstein

Shlomo Finkelstein wollte immer schon irgendwas mit Hass machen. Seit 2015 erstellt er als "Die vulgäre Analyse" Videos, und seit 2019 zusammen mit Idiotenwatch den Podcast "Honigwabe".

Belltower News schreibt über ihn: "Da er vorgibt, sein Hass sei rational begründet, sind besonders junge Menschen der Gefahr ausgesetzt, die Thesen für bare Münze zu nehmen und sich so zu radikalisieren."

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