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Neue OECD-Zahlen: Deutschland, das libertäre Paradies

26. April 2023
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Jedes Jahr veröffentlicht die OECD Zahlen zur Steuer- und Abgabenlast. Der sogenannte „tax wedge“ (Steuerkeil) setzt sich aus der Einkommenssteuer sowie den Sozialabgaben des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers zusammen. Dabei ist zu beachten, dass auch die Sozialabgaben des Arbeitgebers für einen Arbeitnehmer von ihm erwirtschaftet werden. Insofern ist es ökonomisch betrachtet Augenwischerei, zwischen den beiden Abgaben zu trennen.

Im April erschienen die neuen OECD-Zahlen. Und tatsächlich: Deutschland liberalisiert sich. Zumindest etwas. Im Vergleich zu den Zahlen von 2022 ist die Abgabenlast hierzulande um sage und schreibe 0,3 Prozentpunkte auf 47,8 Prozent gesunken. Damit verharren wir aber immer noch auf dem zweiten Platz, direkt hinter „Sieger“ Belgien mit einer Abgabenlast von 53 Prozent. Aktuell besonders problematisch: Die 47,8 Prozent echtes Nettoeinkommen haben im Vergleich zu den 2010er Jahren eine deutlich geringere Kaufkraft. Die Inflation frisst als versteckte Steuer ebenfalls einen Teil des Einkommens weg, da die Löhne zu langsam steigen, um die sinkende Kaufkraft auszugleichen.


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Die OECD vergisst bei ihrer Analyse aber einen weiteren steuerlichen Faktor: Die Mehrwertsteuer. Hierzulande 7 bzw. 19 Prozent, wird sie auf Konsumausgaben fällig. Geht man also davon aus, dass die verbliebenen 52 Prozent voll ausgegeben und mit 19 Prozent versteuert werden, werden hier nochmal insgesamt 9,9 Prozent fällig. Demnach verfügt der durchschnittliche alleinstehende Arbeitnehmer über eine Abgabenlast von 57,7 Prozent. Zusätzlich kommen natürlich noch diverse kleinere offene oder verdeckte Steuern.

Dass es auch anders geht, zeigen die anderen OECD-Länder. Denn das typische Argument „Man bekommt ja auch was für seine Abgaben“ der politischen Linken greift nicht, wenn man Deutschland beispielsweise mit den hochentwickelten Ländern Norwegen (35,7), Japan (32,6), Neuseeland (20,1) oder der Schweiz (23,4) vergleicht.

Bezogen sind die Zahlen auf den alleinstehenden Durchschnittsverdiener ohne Kinder. Aber auch Ehepaare oder Familien haben hierzulande Gesamtabgaben von – je nach Konstellation – weit über 30 Prozent. Eine Familie mit zwei Kindern, in der beide Eltern arbeiten, müssen noch immer 40,8 Prozent ihres Einkommens abgeben. Damit sind sie steuerlich nur minimal besser gestellt als der Alleinverdiener ohne Kinder.

Redaktion

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