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„Denk ich an Deutschland in der Nacht…“ – Kein Grund zum Pessimismus!

24. November 2023
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Für einen Jahresrückblick ist es eigentlich noch zu früh, und so möchte ich meine heutige Kolumne auch nicht verstanden wissen. Aber Zurückblicken müssen wir heute schon, denn das Ergebnis einer Umfrage, die wir gestern in unserem Telegram-Kanal geteilt haben, zeichnet ein düsteres Stimmungsbild. Gerade einmal knapp ein Drittel hat (bis gestern Abend) die Lage der Opposition mit dem Wert 6 oder höher eingeschätzt. Meine lieben Herren, man könnte meinen, wir befänden uns mitten im Corona-Herbst 2021…

Dieses überaus schlechte Stimmungsbild ist doch sehr überraschend – vor allem aus unserer Sicht, also aus Sicht der KRAUTZONE-Redaktion, deren Tagesgeschäft nun mal die Tuchfühlung mit der politischen Entwicklung im Land ist. Stellvertretend für die Redaktion und unter dem Eindruck vieler Gespräche mit oppositionellen Aktivisten würde ich also den Pessimisten entgegnen: Das Jahr 2023 war berauschend. Aber bevor wir uns hier missverstehen, bevor Euphoristen und Defätisten aneinander vorbeireden, sollten wir ein paar Sachen klarstellen.

Ja, mit Blick auf die nackten Zahlen geht es unserem Land schlecht. Christian Lindner ist der FDP-Parteidoktrin treu geblieben und hat – auf Neudeutsch – „gecuckt“. Die wachsende Staatsverschuldung, die durch die Errichtung eines gigantischen Schattenhaushalts kaschiert wurde, wird durch das Einknicken des Finanzministers nun eben ganz offiziell fortgesetzt. Diese rein monetäre Hypothek auf die Zukunft Deutschlands geht einher mit der ungezügelten Fortsetzung der Ersetzungsmigration – auch das ist in gewisser Weise eine Schuld, welche von der Regierung in autokannibalischer Manier aufgenommen wird. Beglichen wird diese aber nicht erst in ungewisser Zukunft, sondern schon jetzt:

Man kann die Dimensionen dieses mörderischen Wahnsinns eigentlich nur noch in Memes so wirklich fassen. Denn das ist ja die Perfidie im sanften Totalitarismus, genau das ist das Merkmal des postdemokratischen Matriarchats: Ein Zensurregime kriminalisiert all jene Worte, die den Wahnsinn unserer Zeit zum Ausdruck bringen könnten. Zurück bleibt eine bis zur Impotenz zurechtgeschliffene Sprache, mit der dann irgendwelche politischen Insolvenzverwalter das deutsche Restvolk narkotisieren.

„Alles scheiße, deine Elli“, ist da also das naheliegende Fazit. Oder?


Nein, natürlich nicht. Verschuldung, Massenmigration, Meinungsfreiheit, die kulturmarxistische Agenda, die Verteidigungsbereitschaft, die Höhe der Steuern und Abgaben, die Zukunft des Bildungssystems und all die anderen Faktoren, die seit Jahren nicht gerade für unser Land sprechen, sind das Resultat von politischen Entscheidungen. Diese Entscheidungen werden einfach gefällt, fertig. Das ist etwas, das ältere Liberalkonservative nicht verstehen wollen, weil sie es nicht verstehen können. Sie glauben, dass die Regierung und die ihr angeflanschten Kultur- und Medieneinrichtungen einem verbindlichen Regelsystem unterliegen und dass folgerichtig der Bruch mit den Regeln einen Verstoß darstellen würde, den man als Oppositioneller nur laut genug ankreiden müsste. Oder um es einfacher auszudrücken: Liberalkonservative denken in Maßstäben eines Staates, mit dem das heutige Deutschland nichts mehr zu tun hat. Vielleicht war diese Vorstellung überhaupt schon immer realitätsfremd – stellvertretend dafür steht auch diese naiv-dümmliche Hoffnung, dass es eine geläuterte CDU, eine mutige FDP, ja vielleicht sogar eine schmidtianische SPD wieder richten würde. Was für ein Unsinn!

In Argentinien hat gerade der bekennende Libertäre Javier Milei die Wahl zum Präsidenten gewonnen. Er tat das nicht, indem er in den Talkshows an den „gesunden Menschenverstand“ appellierte und über „demokratische Kompromisse“ schwadronierte, sondern weil er mit seiner Meinung, dass Linke scheiße sind, einen kompromisslosen Standpunkt einnahm und diesen unter keinen Umständen wieder aufgab. Zumindest im Wahlkampf hat Milei klargemacht, dass man mit Terroristen nicht verhandelt.

Liberalkonservative beklagen beim Anblick eines kettensägenschwingenden Mileis vielleicht den Verfall des politischen Niveaus, aber ganz ehrlich: Tausendmal lieber einen Milei als auch nur einen weiteren bräsigen „Christdemokraten“, der am Ausverkauf Deutschlands allenfalls das Tempo bemängelt. Na klar, man kann auch aus rechts-oppositioneller Sicht Milei kritisieren, ihn meinetwegen sogar für eine WEF-Marionette halten. Das spielt keine Rolle. Milei zeigt, dass etwas aufbricht.

Aufbruch – das ist das Schlagwort, das meiner Meinung nach sein Licht über dieses sich zum Ende neigende Jahr wirft. Migrantenbanden randalierten pünktlich zum Jahresauftakt und konterkarierten damit einmal mehr die Multikulti-Agenda der etablierten Parteien. Das Problem sollte das ganze Jahr über virulent bleiben – und das wird es auch, wenn wir nicht Millionen abschieben! Wow, was für ein Satz, was für eine Forderung: „Millionen abschieben!“ Überhaupt „abschieben!“ – wer hätte dieses Zauberwort denn 2021 oder noch 2022 so lässig ausgesprochen, wie das heute möglich ist? Und genau dieses Wort steht doch im Kern für das, was (vor allem liberalkonservative) Defätisten nicht verstehen oder wenigstens unterschätzen: die kalte Macht der politischen Entscheidungen. Eine gute, treu zu ihrem Land stehende und im Interesse ihres Volkes handelnde Regierung wird eine Fehlentscheidung nach der anderen abräumen. Sie wird das machen können, weil das Volk hinter diesen neuen Entscheidungen steht und weil ein linker Medien- und Kulturbetrieb keine Macht und keine Mittel mehr haben wird, dummdreiste Lügen und widerwärtige Hetzpropaganda zu produzieren.

Wir haben im Juni beobachtet, wie eine milliardenschwere, vor Selbstsicherheit nur so triefende Trans-Agenda zersetzt wurde, weil erst einer, dann zwei, dann drei und schließlich Tausende und Abertausende von Oppositionellen sich einen Scherz daraus gemacht haben, den „Pride Month“ zum „#Stolzmonat“ umzudeklarieren. Im Monat darauf begrüßte unsere Redaktion mehrere Dutzend Kaiser-Abonnenten. Von nah und fern kamen die überwiegend jungen Leute, um einmal ihre Zeitschrift kennenzulernen. Wer von ihnen wusste denn schon, was ihn erwartete? Es war ihnen egal, sie kamen einfach, und wir hatten alle bis in die frühen Morgenstunden Spaß. Beim nächsten Mal werden wir noch mehr sein, dann noch mehr, dann noch mehr. Es bewegt sich was in diesem Land, und das nicht nur, weil die linke Elite immer offensichtlicher an ihrer eigenen Dialektik scheitert. Es bewegt sich etwas, weil wir es wollen, ja, weil der Wille überhaupt die Voraussetzung für Bewegung ist.

Letztes Jahr um diese Zeit war ich nicht so optimistisch. Zu schwer wog noch der Eindruck, den das Corona-Regime hinterlassen hatte, zu erdrückend war die Propaganda, die das Regierungsversagen mit den leuchtensten Farben übermalte. Seit diesem Jahr ist es anders und ich bin mir sicher: Die Zukunft gehört uns.

Friedrich Fechter

Nachdem sich Fechter von den beiden Chefs die Leitung der Netzredaktion hat aufquatschen lassen, musste er mit Enttäuschung feststellen, dass die Zeiten von Olymp-Schreibmaschinen und reizenden Vorzimmerdamen vorbei sind. Eine Schreibmaschine hat er sich vom hart erarbeiteten Gehalt trotzdem gekauft. Und einen antiken Schreibtisch. Auf irgendwas muss man im Hausbüro schließlich einprügeln können, wenn die faulen Kolumnisten wieder ihre Abgabefristen versemmeln…

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